Kampf dem Hundekot: CSU will DNA-Tests für Vierbeiner

Die CSU im fränkischen Oberasbach möchte mit einer DNA-Datenbank für Hunde gegen Herrchen und Frauchen vorgehen, die die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht ordnungsgemäß entsorgen. Das System weist aktuell allerdings noch etliche Probleme und Hindernisse auf.
von  AZ/ms
Ein großes Problem der Stadt: Mit Hundekot gefüllte Beutel, die nicht im Mülleimer sondern im Gebüsch landen.
Ein großes Problem der Stadt: Mit Hundekot gefüllte Beutel, die nicht im Mülleimer sondern im Gebüsch landen. © Roland Holschneider/dpa/AZ

Die CSU im fränkischen Oberasbach möchte mit einer DNA-Datenbank für Hunde gegen Herrchen und Frauchen vorgehen, die die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht ordnungsgemäß entsorgen. Das System hat allerdings etliche (unüberwindbare) Probleme.

Oberasbach - Hundehaufen auf dem Gehweg oder prall gefüllte Beutel, die statt im Mülleimer in Büschen oder gar Vorgärten landen: Diesem Problem sehen sich die Bürger der fränkischen Stadt Oberasbach gegenübergestellt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, möchte die ortsansässige CSU nun unübliche Konsequenzen ziehen: DNA-Tests und eine daraus folgende Datenbank aller Hunde in der 18.000-Einwohner-Stadt.

CSU-Vorschlag: Theoretisch ja, praktisch nein

Der Vorschlag wäre folgendermaßen umsetzbar – zumindest in der Theorie: Entsprechende Firmen, die einen solchen Service anbieten, verschicken Teststäbchen – von jedem Hund in Oberasbach soll dann eine Speichelprobe genommen werden. Anschließend wird anhand dieser Proben eine DNA-Datenbank errichtet – liegt ein Hundehaufen dann beispielsweise auf dem Gehweg, kann von diesem eine Probe und anschließend der entsprechende Hund und natürlich Halter ausfindig gemacht werden. Wird der Täter ermittelt, kann die Kommune das Vergehen als Ordnungswidrigkeit ansehen und entsprechend finanziell ahnden. Ob die Kosten für die aufwändigen DNA-Tests durch die Strafzahlungen jedoch wieder reinkommen, ist allerdings mehr als fraglich.

In der Theorie klingt das erstmal machbar, doch es gibt einige Hindernisse, die für die Umsetzung überwunden werden müssten. Zunächst einmal ein ganz offensichtlicher Grund: Herrchen oder Frauchen, die mit ihrem Hund lediglich in Oberasbach Gassi gehen, dort aber nicht gemeldet sind, werden nicht erfasst und können bei einem Verstoß demnach auch nicht bestraft werden. In der DNA-Datenbank befinden sich also lediglich die Vierbeiner, die auch in der Stadt gemeldet sind.

Ein weiterer Grund ist das Gesetz: So sah die Stadtverwaltung gar nicht erst eine Rechtsgrundlage, um die DNA-Daten ihrer Bürger verlangen zu können. Um dieses Problem zu lösen, schlug die CSU vor, die Besitzer bei der Hundesteuer finanziell zu entlasten. Wer beim DNA-Test mitmacht, muss weniger zahlen – wer sich weigert, berappt in der Folge mehr. Auch die Zuständigkeit ist ein Problem: Kann jede Person einfach eine Kotprobe einschicken oder muss die Stadtverwaltung dafür eigens Mitarbeiter abstellen? Diese Frage bleibt offen.

Es wird deutlich: In der Theorie klingt der Vorschlag durchaus umsetzbar, wenn auch mit einigem Aufwand verbunden. In der Praxis gibt es jedoch deutliche Probleme, die das Unterfangen schon schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, gestalten.

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