Kaltstadtfest - Jetzt schenken die Wirte Glühwein aus!
NÜRNBERG - Die Buden sind Dank Vorbestellungen oft voll. Vor den Häuschen mag keiner in der Kälte sitzen. Und die Gastronomen streiten übers Musikverbot.
Kleine, schön geschmückte Buden, Menschen, die sich unter Heizpilzen zusammenkuscheln, dicke Jacken und Mützen, der Duft von Glühwein, und das alles im September... Im September? Ja, im September – und nicht etwa auf dem Christkindlesmarkt. Denn das diesjährige Altstadtfest ist ein Kaltstadtfest! Nächtliche Temperaturen um die null Grad und erste Wirte, die schon Glühwein ausschenken! Kein Wunder, dass die Veranstalter etwas deprimiert wirken: „Wir hätten uns schon schöneres Wetter gewünscht“, so Jörg von Rochow vom Fest-Förderverband. „Aber wir hoffen noch auf Wetterbesserung.“
Wirte haben mit Umsatzeinbußen zu kämpfen
Die ist auch dringend nötig: Die Wirte kämpfen um ihre Gäste. Zwar sind die Häuschen gut gefüllt und kuschelig warm. Doch draußen mag kaum einer sitzen. „Wir dürfen 28 Heizpilze aufstellen – bei insgesamt 52 Häuschen“, erklärt von Rochow. Die Folge: Die Wirte haben mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Charly Krestel, Sprecher der Wirte auf dem Altstadtfest, bringt einen weiteren Grund für das schlechte Geschäft vor: das Musik-Verbot ab 18 Uhr. Krestel erklärt im Auftrag der Wirte: „Einige Kollegen fürchten, dass ihnen dadurch die Vielfalt des Publikums eingeschränkt wird und ganze Zielgruppen durch die Lappen gehen.“ Und meint damit, dass vor allem die jüngere Generation dem Altstadtfest fern bleibt.
Wieder Streit ums Musikverbot nach 18 Uhr
Jörg von Rochow kontert verärgert: „Wir legen Wert darauf, dass man sich unterhalten kann. Dementsprechend soll es nicht laut sein. Und die Wirte, die diese Diskussion jetzt anstoßen, sind zu phlegmatisch und nicht in der Lage, mit der seit einem Jahr bestehenden Situation umzugehen.“ Kurt Raum, Sprecher des Altstadtfestes, sekundiert: „Außerdem dürfen die ja gerne Live-Musik machen. Nur eben unverstärkt.“ Diese Diskussion wird nach dem Altstadtfest und dem Kassensturz weitergeführt. Vorläufig ist sicher: Es gab schon kältere Altstadtfeste. Charly Krestel erinnert sich an ein Fest „vor über 20 Jahren, bei dem bei der Eröffnung Schnee vor der Tür lag“. mm
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