Kalter März vermiest Straßencafés das Geschäft
Das winterliche Wetter an Ostern und den ganzen März hindurch hat Straßencafés ordentlich das Geschäft vermiest. Bei Nässe und eisigen Temperaturen hat kaum jemand Lust auf Kaffee oder ein Eis im Freien.
München – „Straßencafés und Biergärten sind die Leidtragenden“, sagte ein Sprecher des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) der Nachrichenagentur dpa. Im vergangenen Jahr sei es um diese Zeit bedeutend wärmer gewesen, das mache sich in den Kassen der Cafés bemerkbar.
Konkrete Zahlen für den März lagen noch nicht vor. Wenngleich der Dehoga-Sprecher eher von einer „Verschiebung“ des Geschäftes spricht: „Es gibt Verlierer und Gewinner. Die Innengastronomie profitiert davon.“ Statt lange Spaziergänge zu machen, würden die Leute lieber einkehren. Gerade für die Osterfeiertage rechnete der Sprecher mit viel Betrieb in Restaurants und Wirtshäusern. Auch Hütten in Skigebieten dürften sich freuen. Für die Gastronomie insgesamt sei die Situation nicht dramatisch, eher für einzelne Betriebe.
„Wenn die Sonne nicht durchkommt, dann hat das für uns große Auswirkungen“, sagt Davide Butrico, Restaurantleiter des Café Tambosi in München. Die Einnahmen gingen sonst gleich um 30 Prozent zurück. Die Freischankfläche des Cafés mit Blick auf Feldherrenhalle und Theatinerkirche ist der Treffpunkt schlechthin für sonnenhungrige Cappuccino-Trinker. „Wir leben hier von der Sonne. Dann können wir auch den Biergarten im Hofgarten öffnen“, sagt Butrico.
Zehn Sonnentag habe es im März gegeben, schätzt er. „Vergangenes Jahr war es schon im Februar viel schöner.“ Immerhin gehe bei schlechtem Wetter das Geschäft im Innern des Cafés gut. Dadurch lasse sich der Verlust im Freien einigermaßen auffangen – ganz jedoch nicht. „Bei diesem trüben Wetter haben viele Menschen eben gar keine Lust auszugehen. Bei Sonne sind sie einfach fröhlicher.“
Ähnlich sieht es beispielsweise auch im Restaurant Fischer in Segen am Ammersee aus. Draußen sitzen kann und will zurzeit niemand. „Es ist zu kalt und regnet“, sagt Restaurantleiter Andreas Hempel. „Wir hatten eigentlich gehofft, spätestens an Ostern den Biergarten öffnen zu können.“ Im ganzen März waren es nur einzelne Tage, an denen Gäste im Freien saßen. Das schlage sich spürbar auf den Umsatz nieder. Stattdessen sei zumindest das Restaurant stets gut besucht. „Wir lassen uns was einfallen, um Geschäft bei schlechtem Wetter anzukurbeln. Etwa einen Osterbrunch.“ Insgesamt fiel das Märzgeschäft auch am Ammersee ins Wasser: „So schlimm wie heuer war es noch nie.“