Kalchreuth feiert die Kirschenernte
Ein königliches Privileg: Am Sonntag dreht sich alles um die rote Frucht
KALCHREUTH „Um das edle Obst eigenhändig zu pflücken“, stiegen 1855 König Maximilian II. und seine Gattin Marie auf halber Bergeshöhe aus ihrer Kutsche. Der Besitzer des Kirschgartens klagte dem Regenten sein Leid, wie mühsam der Kirschanbau sei. Der König handelte prompt und verlieh Kalchreuth das Recht, jährlich zum Ende der Kirschernte ein Fest zu feiern.
Und das tut die Gemeinde am Rand des Landkreises Erlangen-Höchstadt am kommenden Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Die Kirsch-Kirchweih – vor Ort und unter Kennern des Dialekts auch „Kerschterkerwa“ genannt – bietet eine Menge Programm. Natürlich darf man verschiedene Kirschsorten probieren, es gibt Kirschkuchen und Kirschenmännla, Kirschlikör, Kirsch-Royal, Kunsthandwerk, Infostände des Bund Naturschutz zum Thema Kirsche und Streuobst sowie kulturhistorische Führungen durchs Dorf.
Auch Kindern wird es nicht langweilig werden: Sie können Fledermauskästen basteln, Sackhüpfen, Klettern mit Seilsicherung im Kirschbaum oder Schafe scheren. Dazu gibt es Speisen und Getränke aus der Region – und freche fränkische Musik dazu.
Gefeiert wird in den Kirschgärten entlang der Erlanger Straße. Ein Parkleitsystem weist Autofahrern den Weg zu den großen Parkplätzen am Ortsrand. Wer sich den Stress sparen will: Ab Nürnberg Nordostbahnhof fährt die R21 stündlich (jeweils zur halben Stunde) nach Kalchreuth.
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