Kahn zu Turnier-Reiz: "Ein Spiel - und du hast Entscheidung"

Lissabon - Bayern-Vorstand Oliver Kahn erkennt in einem Finalturnier zur Ermittlung des Champions-League-Siegers durchaus einen besonderen sportlichen Reiz. Trotzdem mag sich der 51-Jährige vor dem Endspiel zwischen dem FC Bayern München und Frankreichs Meister Paris Saint-Germain an diesem Sonntag (21.00 Uhr) in Lissabon noch nicht festlegen, ob das wegen der Corona-Pandemie aus der Not geborene Blitzturnier mit acht Teams eine Zukunft im Fußball hat.
"Das Format ist wie eine Welt- oder Europameisterschaft, so vom Gefühl her, wenn man ins Stadion geht. Wenn Zuschauer dabei wären, wäre das wahrscheinlich ähnlich", sagte der Ex-Nationaltorhüter zur Premiere in Portugal mit Geisterspielen in leeren Stadien.
"Der Reiz dieses Formats liegt darin, ein Spiel - und danach hast du eine Entscheidung", erklärte Kahn: "Aber ich möchte mich noch nicht endgültig festlegen, ob ich das auch wirklich besser finde."
Beim Final-8-Event in Portugal wurden Viertel- und Halbfinale erstmals in der Geschichte des bald 30 Jahre alten Wettbewerbs jeweils in einer Partie entschieden. "Auch ein Hin- und Rückspiel, so wie wir die Champions League im Achtel-, Viertel- und Halbfinale kennen, hat seinen Reiz. Man sollte das einfach auf sich wirken lassen", empfahl Kahn.
K.o.-Runden mit nur einer Partie würden sicherlich für die TV-Quoten sehr gut sein, vermutet der künftige Bayern-Vorstandschef, "weil die Entscheidung sofort da ist, weil es etwas Außergewöhnliches ist".
Um die Turnierpremiere endgültig beurteilen zu können, müsse man ein paar Wochen ins Land ziehen lassen, meinte Kahn: "Dann kann man auch endgültig Schlüsse ziehen, ob dieses Format möglicherweise eine Zukunft hat."