Kaffeetrinker als faire Händler
Das Produkt aus Tansania ist Verkaufsschlager in Franken: Jährlich sichern 35 Tonnen die Existenz vieler Kleinbauern.
WÜRZBURG Der „faire Handel“ mit Waren aus Entwicklungsländern boomt. Im vergangenen Jahr ist der Absatz von derart zertifizierten Produkten um 33 Prozent auf 24000 Tonnen gestiegen. Der Gesamtumsatz fair gehandeltet Waren betrug 142 Millionen Euro – ein Plus von 32 Millionen Euro. Ausgerechnet in Würzburg läuft der Handel mit Kaffee aus Tansania auf Hochtouren. Er garantiert hunderten Kleinbauern in Afrika das Überleben.
Vor zehn Jahren wurde der bistumseigene Verein „Würzburger Partnerkaffee“ ins Leben gerufen, um die Kaffeebauern der Region Mbinga zu unterstützen. Jährlich gehen hier 35 Tonnen Kaffee aus Tansania über den Ladentisch – so viel wie nirgendwo sonst.
Dieser Tansania-Kaffee ist bayernweit nur in Franken erhältlich. „Unser Konzept ist mehr als nur Kaffee verkaufen“, erläutert Geschäftsführer Klaus Veeh. „Der faire Handel wird für die Menschen am Beispiel unseres Kaffees greifbar.“ Jährlich fliegt Veeh zweimal nach Tansania, begutachtet die Pflanzen und prüft die Ernte: „Wir kennen unsere Leute und wissen, wen wir unterstützen.“ 400000 kleinbäuerliche Familien leben in Tansania von der Kaffee-Ernte. Für das Land, das zu den ärmsten der Welt zählt, macht die schwarze Bohne rund ein Viertel des gesamten Exports aus!
Der Würzburger Partnerkaffee ist in den Regalen vieler Lebensmittelketten der Region zu finden. Ebenso in den rund 50 Eine-Welt-Läden in Unterfranken. Das Geld kommt nicht nur den Bauern zugute, die pro Kilo 50 Cent mehr als üblich verdienen. In den 6,50 Euro für 500 Gramm stecken auch 38 Cent Solidaritätsbeitrag, der in Hilfsprojekte fließt: Bungalows für Straßenkinder in Mwanza oder ein OP-Saal in Ndanda. 190000 Euro investierte der Verein schon in der Partnerregion.
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