Kabinett lehnt Stromtrassenprojekt in Nordbayern ab

Der Kampf der Staatsregierung gegen zwei neue große Stromtrassen war nur teilweise erfolgreich: Die Leitungen kommen - wenn auch zu weiten Teilen unter der Erde. Nun gibt es Widerstand gegen ein anderes Projekt.
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Das bayerische Kabinette lehnt die aktuellen Stromtrassen-Projekte in Nordbayern ab.
dpa Das bayerische Kabinette lehnt die aktuellen Stromtrassen-Projekte in Nordbayern ab.

München - Nach langem Widerstand gegen zwei neue große Höchstspannungsleitungen stemmt sich die Staatsregierung nun gegen ein weiteres Stromtrassenprojekt im Norden Bayerns: eine Verbindungstrasse, die laut Netzentwicklungsplan von Thüringen nach Grafenrheinfeld oder in den Landkreis Nürnberger Land führen soll.

Beide Projekte werde man klar ablehnen, beschloss das Kabinett am Dienstag in München. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) warnte, es würden sonst weite Teile Nordbayerns in Mitleidenschaft gezogen. "Mir erscheinen stattdessen bürger- und landschaftsverträglichere Lösungen - ob mit Erdkabeln oder neuen Technologien - gut möglich." Das müssten die Netzbetreiber nun nochmals genauer untersuchen.

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Der Freistaat hatte im Sommer nach langem Ringen einem Kompromiss zugestimmt, wonach zwei neue Höchstspannungsleitungen nach Bayern führen, aber zu großen Teilen unter der Erde laufen sollen. Doch auch hier gibt es einen neuen Dissens: Bayern wird laut Kabinettsbeschluss die geplante Erhöhung der Übertragungsleistung der Süd-Ost-Passage von zwei auf vier Gigawatt ablehnen. "Der Ausbau der Süd-Ost-Passage mit vier statt zwei Gigawatt war nicht Grundlage der Vereinbarung vom 1. Juli 2015 und widerspricht der bayerischen Forderung, den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien an der Netzstruktur auszurichten und nicht umgekehrt", sagte Aigner und betonte: "Eine doppelt so breite Trasse wie vereinbart werden wir auf keinen Fall hinnehmen."

Bei der konkreten Planung und Verwirklichung aller Trassen soll es nach dem Willen des Kabinetts maximal transparent zugehen: Der Ministerrat stimmte deshalb Aigners Vorschlag zu, die Energieversorger schriftlich zu Transparenz, Bürgerfreundlichkeit und Verlässlichkeit bei Planung und Bau der Projekte zu verpflichten.

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