Jung und arbeitslos: Dieses Projekt hilft

„Schritt für Schritt“ holt junge Menschen ohne Hoffnung wieder in die Mitte der Gesellschaft
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Dank „Schritt für Schritt“ hat Bernd (21) nach zwei Jahren Obdachlosigkeit jetzt eine eigene Wohnung. Jetzt geht’s auf Jobsuche.
bayernpress.com Dank „Schritt für Schritt“ hat Bernd (21) nach zwei Jahren Obdachlosigkeit jetzt eine eigene Wohnung. Jetzt geht’s auf Jobsuche.

„Schritt für Schritt“ holt junge Menschen ohne Hoffnung wieder in die Mitte der Gesellschaft

NÜRNBERG Er hatte sich schon aufgegeben. Dabei ist Bernd erst 21 Jahre jung. Ein Alter, in dem das Leben eigentlich erst richtig losgeht. Doch der Zirndorfer schien schon an der Endstation angekommen ...

Seit der Realschule ist er arbeitslos

Nach der Realschule fand Bernd keine Ausbildungsstelle. Seither ist er arbeitslos. Zig Bewerbungen schrieb er, machte Praktika und nahm an Bildungsmaßnahmen teil. Frust war alles, was er daraus zog. „Uns wurde versprochen, dass 90 Prozent des Jahrgangs eine Lehrstelle finden.“ Am Ende waren es nur zwanzig. Bernd war nicht dabei.

Dann kam der absolute Tiefpunkt: Seine Mutter starb vor zwei Jahren. Weil sein Vater alleine nicht mit ihm klar kam, setzte er ihn vor die Tür. Bernd wusste nicht wohin. Er landete im Obdachlosenheim.

"Man kommt sich vor wie der letzte Dreck"

„Spätestens an der Stelle setzt ein Teufelskreislauf ein, aus dem nur schwer rauszukommen ist“, so Christine Bretschneider vom Förderprojekt pas à pas (Schritt für Schritt). „Aus dem Obdachlosenasyl heraus eine Arbeit zu finden, das ist schwer.“ Die Post komme oft nicht an, und die Absender-Adresse gefalle den wenigsten Arbeitgebern. Bernd: „Man kommt sich vor wie der letzte Dreck. Irgendwann ist einem alles scheißegal.“

Nachdem Bernd bei „Schritt für Schritt“ mitmachte, sieht er wieder Licht am Horizont. Das Projekt will jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren helfen, die „rausgekippt sind aus den klassischen Lebenslinien und dadurch Schwierigkeiten haben, sich in die Arbeitswelt einzugliedern“, erklärt Bretschneider.

"Die Erinnerungen an das Praktikum geben mir heute noch Kraft"

Für acht Wochen ging es im Frühjahr auf Auslandspraktikum nach Frankreich. Bernd arbeitete auf einem Bauernhof. „Erst dort habe ich gemerkt, was ich alles schaffen kann. Das gibt mir bis heute Kraft.“ Den ersten wichtigen Schritt hat er mittlerweile geschafft: Zum 1. Juli zieht er in eine eigene Wohnung.

Für Interessierte: Am 29. Juli ist Infotag

Morgen können sich Interessierte über das Praktikum informieren und sich für die nächsten Gruppen vormelden. Zwischen 13 und 14 Uhr im Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA), Gostenhofer Hauptstraße 61. mp

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