Jung & Alt wohnen schöner
Die Wbg eröffnet ihr Pilotprojekt am Nordostbahnhof – für fünf Millionen Euro wurden 41 Einheiten in der Dresdner Straße seniorengerecht umgebaut.
NÜRNBERG Für Rudolf Straubinger (67) war klar, dass er den Ruhestand in der Stadt verbringen will. „Hier ist das Angebot besser und es ist mehr los.“ Deshalb ist er im Mai von Bad Kissingen nach Nürnberg gezogen. Nach längerer Suche hat er in der Wbg-Siedlung am Nordostbahnhof eine Wohnung gefunden. Im Projekt WAL der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, das gestern eröffnet wurde.
WAL steht für „Wohnen in Allen Lebensphasen“. Die 41 Wohnungen an der Dresdener Straße wurden senioren- und behindertengerecht umgebaut. Sie sind barrierefrei und mit einem Aufzug zu erreichen. „Das ist für mich ganz wichtig“, sagt Straubinger mit Blick in die Zukunft. Die Häuser wurden vom Architekturbüro Grabow und Hofmann nach neuesten Energiespar-Standards umgebaut. Nur noch sieben Liter Heizöl werden pro Jahr und Quadratmeter verbraucht. Ein Bruchteil dessen, was in einem Altbau durch den Kamin gejagt wird. Die Mieten liegen je nach Höhe des Einkommens zwischen 4,15 und 7 Euro pro Monat und Quadratmeter.
„Entscheidend war für mich auch die Gemeinschaft, die hier entstehen kann“, sagt Mieter Straubinger. „Es wurden die baulichen Voraussetzungen geschaffen, dass hier ein Gemeinschaftsgefühl entstehen kann“, sagte OB Ulrich Maly (SPD). „Die Bewohner können sich über die Haustür hinweg helfen.“ In der neuen Wohnanlage gibt es einen Gemeinschaftsraum, den die Mieter kostenfrei nutzen können. Auch eine Gästewohnung steht zur Verfügung.
Fünf Millionen Euro kostete der Umbau. Der Freistaat Bayern schoss 1,4 Millionen Euro Fördergeld zu. „Hier ist ein Pilotprojekt entstanden, das für andere Investoren Beispiel sein kann“, so Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Zur Eröffnung wurden drei Ginkgo-Bäume gepflanzt, vor denen Tafeln mit Artikeln aus der Charta der Menschenrechte stehen. mir