Jugendlicher stößt Freund ins Wasser - Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge
WÜRZBURG - Unter großem Publikumsandrang hat in Würzburg der Prozess gegen einen 19-Jährigen begonnen, der seinen Kumpel im Frühsommer in den Main gestoßen haben soll.
Im Prozess um einen im Main ertrunkenen Jugendlichen hat der Angeklagte am Donnerstag vor dem Landgericht Würzburg von Erinnerungslücken gesprochen. Der 19-Jährige sagte zu Prozessauftakt vor der Jugendkammer, er wisse nicht genau, ob er seinen Freund im vergangenen Mai über ein Brückengeländer zwischen Veitshöchheim und Margetshöchheim (Landkreis Würzburg) gehoben und dann in den Fluss geschubst habe.
„Ich sehe ihn, wie er vor mir ins Wasser fällt, also denke ich es mir mal“, sagte der junge Mann mit Blick auf die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, die ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt hat.
Nach Ansicht der Anklage hatte es zwischen den beiden Freunden in der Mainacht eine Rangelei gegeben. Beide seien betrunken gewesen. Bei der Auseinandersetzung soll der damals 18-Jährige seinen Kumpel in das 14 Grad kalte Wasser gestoßen haben. Das Opfer hatte dem Staatsanwalt zufolge in der Dunkelheit die Orientierung verloren und war ertrunken. „Ich wollte ihn nicht umbringen, das tut mir alles Leid“, sagte der Angeklagte vor Gericht.
Dennoch relativierte der junge Mann seine Aussagen, die er gegenüber den Ermittlern direkt nach dem Tod des 17-Jährigen gemacht hatte. So sprach der Angeklagte von Erinnerungslücken durch den Alkohol. Im Vorfeld des Prozesses, für den fünf Verhandlungstage angesetzt sind, hatte der Arbeitslose die Tat noch gestanden.
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