Jugendliche von Güterzügen überrollt und getötet
WEILHEIM/STRAUBING - Beide waren gleich alt, beide starben auf die gleiche Weise – nur knapp 200 Kilometer voneinander entfernt, in einem zeitlichen Abstand von eineinhalb Stunden: Zwei 16-Jährige wurden an bayerischen Bahnhöfen von Güterzügen erfasst.
Der erste Unfall geschah am Samstagabend gegen 21.50 Uhr in Weilheim: Der Schüler Simon S. hatte abends seine Freundin zum Bahnhof gebracht. Sie musste wieder zurück nach München. Kaum hatten sich die beiden verabschiedet und der Zug war aus dem Bahnhof gerollt, geriet Simon S. auf die Gleise. Vermutlich war er ausgerutscht und gestürzt. In diesem Augenblick raste ein Güterzug durch den Bahnhof, er überrollte und tötete den Jugendlichen.
Knapp eineinhalb Stunden später kam am Bahnhof im niederbayerischen Straubing eine Gruppe von elf Jugendlichen mit dem Regionalzug aus Ittling an. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wollten sie ihren Weg abkürzen. Unmittelbar nachdem sie den Zug verlassen hatten, stiegen alle elf über die Gleise, um zum Bahnhofsgebäude zu kommen.
Die Jugendlichen übersahen dabei offenbar einen Güterzug, der mit hohem Tempo aus Plattling heranraste. Einer der Jugendlichen, ein 16-jähriger Fahrzeugbau-Mechaniker, konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Der Zug erfasste ihn seitlich, der Azubi schleuderte zu Boden. Noch am Unfallort erlag der junge Mann seinen schweren Verletzungen. Der Zugführer erlitt einen Schock, er wurde vom Roten Kreuz betreut.
Nach den Ermittlungen durch den Kriminaldauerdienst wird eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen. Der Straubinger Bahnhof war bis 1.36 Uhr für den Zugverkehr gesperrt. Die Unfallzeugen wurden vor Ort durch Notfallseelsorger betreut. Bei der Verständigung der Eltern durch die Kriminalbeamten wurde ebenfalls ein Notfallseelsorger hinzugezogen.
job