„Jetzt zählen sie schon die Minuten“
Fürths Top-Torjäger Sami Allagui nervt seine Ladehemmung auch, aber noch bleibt er ruhig. Möhlmann auch: „Schwankungen sind normal“
FÜRTH Obacht, wenn die Fürther so weitermachen, sollte Trainer Benno Möhlmann aufpassen, dass seine Jungs nicht auf den internen Fahndungslisten der Bundesliga landen. Immerhin haben seine gefürchteten „Serienkiller“ beim FC St. Pauli und in Kaiserslautern schon zwei Erfolgsreihen auf dem Gewissen. Und am Sonntag (14 Uhr) soll Nummer drei folgen. RW Oberhausen, seit sechs Spielen ungeschlagen, gastiert im Ronhof.
Sami: "Mit 13 Treffern führe ich immer noch die Torschützenliste an"
„Klar ist das ein kleines Extra an Motivation“, betont mit Sami Allagui einer aus der Möhlmann-Truppe, der seit einiger Zeit selbst mit einer speziellen Art von Serie zu kämpfen hat: Samis Torflaute dauert schon vier Spiele.
Noch bleibt Allagui ruhig. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich eine 100-prozentige Torchance vergeben hätte. Und mit 13 Treffern führe ich immer noch die Torschützenliste an.“ Etwas genervt ist er dennoch von den ständigen Fragen nach seiner Ladehemmung. „Jetzt fangen sie schon an, die Minuten zu zählen“, grantelt der Kleeblatt-Stürmer. Mit „sie“ ist der „kicker“ gemeint. Und der hat ausgerechnet, dass der einst so eiskalte Knipser schon seit seinem Doppelpack beim 6:1 gegen Ingolstadt 378 Minuten auf ein Tor wartet.
Möhlmann: "Aus Völler ist auch noch ein Weltklasse-Stürmer geworden"
Vielleicht, weil sich die Gegner nun besser auf den 22-Jährigen eingestellt haben. Vielleicht aber auch, weil „ich nicht mehr so die Zuspiele bekomme“, sagt Sami. Um aber gleich zu relativieren: „Dann bekommen sie eben andere.“ Kollege Stefan Reisinger (11 Tore) zum Beispiel. Aber Sami gibt sich ganz als Sportsmann: „Reise kann von mir aus 20 Tore machen, wenn ich dann auch noch ein paar wichtige mache.“
Davon geht Benno Möhlmann aus. Der Einsatz stimmt bei seinem Schützling. Außerdem: „Solche Schwankungen sind doch ganz normal in der Entwicklung eines jungen Fußballers. Rudi Völler hat auch schon eine Zeit lang nicht getroffen. Bei 1860 München gab es deshalb sogar schon Krisensitzungen und aus Völler ist auch noch ein Weltklasse-Stürmer geworden.“ Krischan Kaufmann