Jetzt kommt das Navi für Nürnbergs Radler!
Stadt will den Anteil des Radverkehrs auf 20 Prozent verdoppeln: 4,5 Millionen Euro für neue Wege und Schilder.
NÜRNBERGNürnberg will zur Radfahrer-Stadt werden. Bis zum Jahr 2015 soll jede fünfte Fahrt in der Stadt mit dem Rad zurückgelegt werden. Derzeit stellen die Radler nur einen Anteil von elf Prozent am Gesamtverkehr. Um das ehrgeizige Ziel zu verwirklichen, werden in den nächsten Jahren 4,5 Millionen Euro in den Bau von neuen Radwegen investiert. Außerdem soll eine Info-Kampagne mit eigenem Logo und Slogan die Nürnberger fürs Aufsteigen begeistern. Damit nicht genug. Die Verkehrsplaner bauen ein Nürnberg-Navi für Radler auf, das diese computergestützt durch die Stadt leitet.
In den nächsten Wochen wird diese Radverkehrsstrategie diskutiert. Baureferent Wolfgang Baumann kann dabei schon jetzt auf steigende Radfahrer-Zahlen verweisen (AZ berichtete). Ein Grund dafür sind sicher die geschlossenen Lücken im Radwege-Netz. 6,8 Kilometer wurden 2008 und 2009 gebaut, unter anderem in der Schnieglinger Straße, der Eichendorffstraße, der Rothenburger, Erlanger, Fürther und Ostendstraße. 2010 sollen noch zehn Kilometer dazukommen: an der Katzwanger Straße, der Mögeldorfer Hauptstraße, der Virnsberger Straße, der Äußeren Bayreuther und der Maximilianstraße.
Zudem ist geplant, in der Innenstadt 300 überdachte Abstellplätze zu errichten. „Die Räder werden hochwertiger, deshalb muss es Möglichkeiten geben, wo sie gut angeschlossen werden können“, so Frank Jülich, Chef des Verkehrsplanungsamts. Auch an den Haltestellen von Bussen und Bahnen müssen neue Abstellanlagen gebaut werden. Die bestehenden sind so gut wie ausgelastet, so eine aktuelle Zählung. Ziel sei, so Jülich, das Fahrrad nicht nur als Freizeit-Verkehrsmittel zu sehen: „Man kommt mit dem Rad einfacher und schneller als mit jedem anderen Verkehrsmittel in die Stadt.“
Deshalb wird auch die Beschilderung verbessert, und es werden zusätzliche Rad-Routen ausgewiesen, auf denen die Zweiradfahrer sicher unterwegs sind. Das Kartenmaterial des Nürnberger Fahrrad-Stadtplans soll auch den Herstellern von Navigationsgeräten zur Verfügung gestellt werden. Immer häufiger nutzen auch Radler diese elektronischen Wegweiser am Lenker. Diese werden sie dann künftig nicht unbedingt auf dem kürzesten, dafür aber auf dem für Radfahrer sichersten Weg in durch die Stadt lotsen. Michael Reiner
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