Jetzt geht’s erst richtig los: Bundesliga, wir kommen!

Nach dem 3:0-Siegin Oberhausen brichtbeim Club Euphorie aus– und die Mannschaftwill sogar noch mehr

OBERHAUSEN Drei Tore, drei Punkte, Platz drei! Der Club steuert nach dem 3:0-Sieg in Oberhausen tatsächlich auf Erstliga-Kurs. Mit dem Doppelschlag in der 29. und 31. Minute durch Marek Mintals zwölften Saisontreffer und Peer Kluges kuriosen Kopfball-Aufsetzer sowie Christian Eiglers erstes Auswärtstor (71.) setzten die Jungs von Trainer Michael Oenning ein Ausrufezeichen an die ganze Liga.

RWO-Coach Luginger: "Wir hatten keine Chance"

Beeindruckend, wie clever der FCN das anfangs auf beiden Seiten recht unansehnliche Match herunterspielte: Für RWO sprang in 90 Minuten praktisch keine nennenswerte Torchance heraus. Deren Coach Jürgen Luginger konnte nach dem Spiel denn auch nur anerkennend feststellen: „Gegen eine richtig gute Nürnberger Mannschaft hatten wir keine Chance.“

Mit dem dritten Auswärtssieg und der gleichzeitigen Heimpleite von Greuther Fürth gegen Rostock (Seite 10) zog der Club in der Tabelle am Erzrivalen vorbei. Süffisantes Erstaunen im Niederrheinstadion. „Sie haben begonnen, sich zu zerfleischen. Fürth hat es nicht geschafft, Ruhe zu bewahren. Das ist gut für uns“, feixte Torwart Raphael Schäfer. Oenning: „Fürths Ergebnis hat mich überrascht, aber ich nehme es gern an. Da auch im Montag-Spiel Mainz gegen Freiburg Punkte auf der Strecke bleiben, kommen wir so oder so näher an die Spitze heran. Das freut mich doppelt.“

Freiburg hat (noch) 49 Zähler, Mainz 47: Nürnbergs Abstand (46) auf die direkten Aufstiegsränge ist nach vier Siegen in Serie mit 10:0 Toren sensationell geschrumpft. Und der eben erst errungene Relegationsplatz soll nicht das Ende des neuen Club-Aufschwungs bleiben. „Jetzt sind sogar die ersten beiden Plätze wieder realistisch“, urteilte Mike Frantz. Auch Keeper Schäfer fühlte sich aufgrund der ungewohnten Tabellensituation noch als Jäger, nicht als Verfolgter: „Es stehen noch zwei Teams vor uns“, gab er die aggressive Losung aus.

Mintal: „Die Mannschaft ist endlich zusammengewachsen.“

Der aktuelle Höhenflug ist für den Trainer kein Zufall: „Das hat sich die Mannschaft hart erarbeitet. Sie hat Spielfreude entwickelt, und sie glaubt an sich. Aber wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, zu denken, wir hätten schon etwas erreicht.“ Trotzdem: Der Ehrgeiz ist geweckt, der Aufstiegs-Traum realistischer denn je in dieser Saison. Daran lässt auch Goalgetter Mintal keinen Zweifel: „Die Mannschaft ist endlich zusammengewachsen.“

Auch im Umfeld ist Euphorie spürbar. Für das nächste Heimspiel gegen den FC St.Pauli am 19.April sind bereits über 40000 Karten weg. Das letzte Spiel gegen den TSV 1860 München ist bereits nahezu ausverkauft. Die Anhänger hoffen: Das könnte der Abschied aus der ungeliebten Zweiten Liga sein. M. Hertlein