Jaro & Pancho
Von Heesen lobt Abardonado: Hart am Ball und am Mann. Zwar gelang nur ein Remis gegen die Bayern, dennoch gab es auf Club-Seite mit „Jaro“ und „Pancho“ am Samstag zwei Sieger.
NÜRNBERG Trainer Thomas von Heesen lag mit seinen zwei gravierenden Änderungen gegen die Bayern richtig. Die eine, Jaromir Blazek für den an Mandelentzündung erkrankten Daniel Klewer, war unfreiwillig, die andere, Jacques „Pancho“ Abardonado für den formschwachen Glauber logisch. Beides Volltreffer.
Nach dem 1:2 in Hannover am 1. März verlor Blazek seinen Stammplatz. Nun darf er sich Hoffnung machen, wieder auf Dauer ins Club-Tor zurückzukehren. Klewer somit ein Verlierer am Samstag.
Blazeks Glanzparade nach nur 15 Sekunden gegen Bayern-Knipser Luca Toni gab dem ehemaligen Nervenbündel Sicherheit. Der zuletzt stark Gescholtene meldete sich eindrucksvoll und nervenstark zurück.
„Er hat keinen Fehler gemacht, seine Leistung war absolut in Ordnung“, lobte Thomas von Heesen seinen „Ersatztorwart“. Blazeks Landsmann Tomas Galasek war vom Comeback des Keepers ebenfalls angetan: „Man hat gesehen, dass Blazek gut gehalten hat und man hat gesehen, dass er ein guter Torwart ist.“ Das wird Blazek auch am kommenden Samstag in Frankfurt beweisen können. Von Heesen: „Ich gehe davon aus, dass Klewer aufgrund seiner Erkrankung nicht bis zum Wochenende 100-prozentig wieder hergestellt ist. Blazek steht am Samstag im Tor.“ Damit wollte von Heesen aber keine neue Diskussion auslösen. „Wir haben kein Torwart-Problem.“
Französische Überraschung
Das behauptet auch Winter-Einkauf Abardonado nach seinem ersten Einsatz für den Club von Anpfiff an. „Mir war nicht klar, dass er so sicher hält“, sagte „Pancho“, „aber Blazek war von der ersten bis zur 90.Minute voll konzentriert, er hat ein großes Spiel gemacht.“ Abardonado auch, und das gegen den Bundesliga-Top-Torjäger Luca Toni. Der 29-jährige Franzose war die eigentliche Überraschung bei dem eigentlich aussichtslosen Unterfangen gegen die Münchner. „Gegen Toni zu spielen, das ist schon etwas Besonderes, aber ich hatte keine Angst. Ich habe ja auch schon in der Champions League gespielt“, strahlte „Pancho“ nach seinem leidenschaftlichen Auftritt, „der sehr viel Spaß gemacht hat“.
Nach dem Schlusspfiff umarmte der Franzose spontan Mitspieler Javier Pinola und küsste anschließend auch noch herzhaft Landsmann Franck Ribéry. Abardonado: „Ich bin gekommen, um dem Club beim Kampf um den Klassenerhalt zu helfen und ich bin überzeugt, dass wir es auch schaffen. Wir haben eine gute Qualität.“
Immerhin verschaffte sich „Pancho“ gleich Respekt, als er Lucio quasi aus den Socken haute. Von Heesen: „Pancho ist wichtig für uns, weil er hart gegen den Ball und gegen den Mann, arbeiten kann. Mit Pancho haben wir einen Großen gewonnen, der bereit ist, bis an Limit zu gehen.“ Das klingt nach weiteren Einsätzen für den Toni-Schreck.
M. Hertlein