Jana – chaotisch gut!

Die vergessliche Club-Torfrau hat sogar eine Aufpasserin – nur nicht beim Autofahren. „Ich bin ein bisschen schusselig“, gesteht die stattliche 1,88m große Torhüterin des Deutschen Meisters, „da haben die anderen Mädels viel zu lachen.“
von  Abendzeitung
Feier-Meister bei der Meister-Feier: Bis in die frühen Morgenstunden ließ Jana die Korken knallen.
Feier-Meister bei der Meister-Feier: Bis in die frühen Morgenstunden ließ Jana die Korken knallen. © Wolfgang Zink

Die vergessliche Club-Torfrau hat sogar eine Aufpasserin – nur nicht beim Autofahren. „Ich bin ein bisschen schusselig“, gesteht die stattliche 1,88m große Torhüterin des Deutschen Meisters, „da haben die anderen Mädels viel zu lachen.“

Tatort Flughafen: Während sich die Mannschaft beim Champions League-Spiel in Russland ganz entspannt Richtung Ausgang bewegte, hetzte Jana Krause noch einmal zurück gen Gate. Sie hatte ihre Sportschuhe im Flieger vergessen. Nicht die einzige Panne.

„Ich bin ein bisschen schusselig“, gesteht die stattliche 1,88m große Torhüterin des Deutschen Meisters, „da haben die anderen Mädels viel zu lachen.“ Normalerweise denkt in solchen Situationen Mitspielerin Kerstin Wohlbold mit, die sich mit Jana seit dieser Saison auch eine Wohnung am Leipziger Platz teilt. „Chaos-WG“ heißt die Bleibe mannschaftsintern. „Auf Kerstin kann ich mich verlassen“, grinst Jana. Normalerweise.

In Moskau hatten nämlich Ania Rösler und Franzi Beck die Schuhe gerettet, aber ihren Spaß daran, ihre Nummer eins samt Mitbewohnerin zu ärgern, indem sie die Schuhe zunächst versteckten. Und prompt gab’s Zoff zwischen Jana und Kerstin, weil die angeblich auf die Schuhe nicht aufgepasst hatte. „Wir zanken uns viel“, klärt die gebürtige Münchnerin Krause auf, „aber das ist nur Spaß“.

Lustig geht es im Hause Krause/Wohlbold allemal zu, aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb sich die beiden oft über Besuch Freude dürfen: „Wir haben eine Schatztruhe“, verrät Jana. Gemeint ist ein ganzer Küchenschrank voll mit Süßigkeiten, aus dem sich auch die Mitspielerinnen gerne bedienen. Zuletzt in den frühen Morgenstunden nach der Meisterfeier, als die Party kurzerhand vom „Planet“ in die „Chaos-WG“ verlegt wurde. „Der nächste Tag war heftig“, erinnert sich die Studentin der Wirtschaftswissenschaften.

Die WISO in Nürnberg bekommt Jana allerdings selten zu Gesicht. „Ich weiß noch nicht, ob das das Richtige für mich ist.“ Viel lieber geht sie auf einen Cocktail ins „California“ oder in den „Dampfnudelbäck“, zum Tanzen auch mal ins „Bubbles“. Ohne männliche Begleitung, denn Jana ist Single. „Aber Potenzial ist vorhanden“, lacht sie.

Ansonsten steht der Fernsehsessel hoch im Kurs. „Ich bin ein bisschen faul“, gibt Jana zu. Als Königskombination der Faktoren „rumhängen“ und „gucken“ entpuppt sich da der Besuch im Kino. Zuletzt hat Jana sich bei „Keinohrhase“ „vor Lachen weggeschmissen“.

Rasant geht’s dagegen zu, wenn Jana Auto fährt. Einige Strafzettel wegen allzu großzügiger Auslegung der Geschwindigkeitsbegrenzung hat sie schon kassiert. Bis nach Flensburg hat sich das bis jetzt zum Glück noch nicht herumgesprochen. Einen Favoriten auf vier Rädern hat Jana auch schon ausgemacht: „Der Audi Q7 gefällt mir gut“, und, „das 6er Coupe ist aber auch nicht schlecht“.

Steht da nicht angesichts der Rennfahrer-Ambitionen Mutter Krause der Angstschweiß auf der Stirn? „Früher hat sie sich mehr Sorgen gemacht.“ Zum Beispiel, als Jana mit 16 Jahren ans Leipziger Sportinternat ging. „Ein bisschen Heimweh hatte ich schon“, erinnert sich Jana. Das hat sich gelegt, denn in Nürnberg fühlt sich die 20-Jährige pudelwohl. Einen Nachteil hat es allerdings, nicht mehr zuhause zu wohnen, die Schwestern Vanessa (18) und Nina (14) verzichten mittlerweile auf Janas Ratschläge: „Dafür bin ich schon zu lange weg“.

Lange weg wäre sie auch im Falle einer Nominierung für Olympia. Aber da zeigt sich Jana unbekümmert wie immer: „Klappt’s, Freude ich mich. Wenn nicht, bin ich auch nicht böse.“

Maja Kolonic

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