Jahresrückblick: Das war das Jahr 2016 in Bayern

Terrorwarnung im Januar, Uli Hoeneß kehrt als Bayern-Präsident zurück, in Bad Aibling kommt es zu einem verheerenden Zugunglück, Unwetter in Niederbayern, Amoklauf in München: Das Jahr 2016 in Bayern zum Durchscrollen und -klicken.
von  AZ
Das Jahr startet mit einer Terrorwarnung für München. Schwer bewaffnete Polizisten beziehen in München Stellung. Am Ende werden weder Verdächtige noch Bomben gefunden.
Das Jahr startet mit einer Terrorwarnung für München. Schwer bewaffnete Polizisten beziehen in München Stellung. Am Ende werden weder Verdächtige noch Bomben gefunden. © dpa

Das Jahr beginnt mit einer Terrorwarnung, Uli Hoeneß kehrt als Bayern-Präsident zurück, das verheerende Zugunglück in Bad Aibling, Unwetter zerstören Niederbayern, im Juli kommt es zum Amoklauf in München: Das Jahr 2016 in Bayern zum Durchscrollen und -klicken.

Januar

1. Januar: Das Jahr startet mit einer Terrorwarnung für München. Kurz vor Mitternacht sperrt die Polizei den Hauptbahnhof und den Bahnhof Pasing für mehrere Stunden. Unklar bleibt, ob es die mutmaßlichen islamistischen Attentäter überhaupt gibt und wo sie sich befinden.

1. Januar: Während der Neujahrsfeier wird ein elfjähriges Mädchen in Oberaurach in Unterfranken von einem Schuss in den Kopf getötet. Fast zwei Wochen später nimmt die Polizei den mutmaßlichen Schützen fest. Motiv: persönlicher Frust und Ärger über die Knallerei zu Silvester.

7. Januar: Der Ehemann der ehemaligen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) sagt erstmals vor dem Münchner Landgericht zur sogenannten Modellbau-Affäre aus. Einen Teil der gegen ihn erhobenen Steuerhinterziehungs-Vorwürfe räumt Hubert Haderthauer ein, einen Teil davon weist er zurück. Einen Tag später weist er auch die gegen ihn erhobenen Betrugsvorwürfe zurück.

8. Januar: Bei den Regensburger Domspatzen hat es wesentlich mehr Misshandlungsfälle gegeben als angenommen. Von 1953 bis 1992 seien mindestens 231 Kinder von Priestern und Lehrern des Bistums misshandelt worden, gibt der von Bistum und Chor mit der Klärung des Skandals beauftragte Rechtsanwalt Ulrich Weber bekannt. Zudem seien 50 Kinder in Regensburg auch Opfer sexueller Gewalt geworden.

12. Januar: Die in den 50er Jahren erfolgreiche Schauspielerin Ruth Leuwerik stirbt mit 91 Jahren in München. Mit starken Frauenrollen wurde sie zum Vorbild einer ganzen Generation. Zu ihren größten Erfolgen zählten die Kinofilme "Die Trapp-Familie" und "Die Trapp-Familie in Amerika" über eine singende Novizin.

14. Januar: Verzweiflungstat, Protest oder Provokation? Der Landshuter Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) schickt 31 anerkannte Flüchtlinge nach Berlin, weil er keinen Platz für sie hat. In der Bundeshauptstadt erwartet die Syrer aber ein kühler Empfang. Nach einer Nacht machen sich die enttäuschten Flüchtlinge deshalb wieder auf den Rückweg nach Landshut - mehr als 500 Kilometer pro Strecke.

31. Januar: Deutschlands Rennrodler dominieren die Heim-WM. Das von Felix Loch angeführte Team sichert sich im Eiskanal am Königssee sechs von sieben möglichen Goldmedaillen.

Februar

5. Februar: Nach dem Brandinferno von Schneizlreuth mit sechs Toten verurteilt das Landgericht Traunstein den Angeklagten zu drei Jahren Haft. Der Pächter eines denkmalgeschützten Bauernhofes sei der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung schuldig.

9. Februar: Zwei entgegenkommende Regionalzüge rasen nahe Bad Aibling (Landkreis Rosenheim) bei vollem Tempo ineinander. Zwölf Menschen kommen ums Leben. Rund 80 werden verletzt. Ein Fahrdienstleiter hatte mehrere Fehler gemacht. Infolge des Unfalls am Faschingsdienstag sagen zum ersten Mal in der Geschichte alle Parteien in Bayern den traditionellen politischen Aschermittwoch ab.

15. Februar: Der Oberste Rechnungshof prangert in einem Gutachten zur Bayern-Ei-Affäre Mängel in der bayerischen Lebensmittelüberwachung an. Die Prüfer kritisieren unter anderem die Fülle der bürokratischen Vorschriften, mangelnde Kooperation der zuständigen Fachbehörden und eine nicht ausreichende Zahl von Kontrollen in Lebensmittelbetrieben.

23. Februar: Ein in den 1990er Jahren unter dem Spitznamen "Besenstielräuber" bekanntgewordener Gangster hat den FC Bayern München um einen Millionenbetrag erpressen wollen. Der 63-Jährige hatte unter anderem eine Million Euro und Diamanten vom deutschen Fußball-Rekordmeister verlangt. Von 1992 bis 1998 hatte der Mann 16 Banken im Großraum München und im Oberland ausgeraubt, dabei Dutzende Geiseln genommen und die Türen mit einem Besenstiel versperrt.

25. Februar: Gift im Bier? Das Münchner Umweltinstitut weist Spuren des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in 14 der beliebtesten Biermarken Deutschlands nach. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht keine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher.

25. Februar: In der sogenannten Modellbau-Affäre verurteilt das Landgericht München II den suspendierten Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer wegen Steuerhinterziehung und versuchten Betrugs zu einer Geldstrafe von 18 900 Euro. Der Mann der früheren Staatskanzleichefin Christine Haderthauer und seine Frau waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens Sapor Modelltechnik, das teure Modellautos verkaufte, die Straftäter in der Psychiatrie gebaut hatten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Haderthauer vier dieser Autos im Wert von zusammen 60 000 Euro für sich aus dem Betrieb entnommen und beim Verkauf der Firma verschwiegen hatte.

29. Februar: Uli Hoeneß ist kein Häftling mehr. Der frühere Präsident des FC Bayern München wird nach der Hälfte seiner Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren vorzeitig entlassen. Das Münchner Landgericht hatte ihn am 13. März 2014 wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro verurteilt. Am 2. Juni 2014 trat Hoeneß die Strafe an.

März

1. März: Beim ersten tödlichen Lawinenunglück in Bayern seit fast zwei Jahren kommt in den Allgäuer Alpen ein Skifahrer ums Leben. Am Breitenberg bei Pfronten löste der 63 Jahre alte Einheimische die Schneemassen selbst aus.

2. März: Nach 662 Tagen Arena-Abstinenz erlebt Uli Hoeneß bei seinem Stadion-Comeback die erste Heimniederlage seines FC Bayern München der Saison. Die Bayern verlieren 1:2 (0:1) gegen den immer heißeren Europapokalanwärter FSV Mainz 05.

4. März: CSU-Chef Horst Seehofer trifft Ungarns Regierungschef Viktor Orban - einen Widersacher von Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise. Der bayerische Ministerpräsident zeigt sich bei seinem eintägigen Besuch in Budapest einerseits Kanzlerin-treu - und übermittelt Merkel andererseits ein spöttisches Lob. Orban bezieht beinhart Position gegen die deutsche Regierungschefin.

6. März: Der dunkelhäutige Pfarrer von Zorneding, Olivier Ndjimbi-Tshiende, verkündet nach Morddrohungen seinen Rücktritt. Er hatte Äußerungen der örtlichen CSU über Flüchtlinge kritisiert und war daraufhin bedroht worden. Sein Rücktritt löst eine Welle der Solidarität aus. Die CSU-Spitze verurteilt die Morddrohungen.

17. März: Der Swing-Musiker und Klarinettist Hugo Strasser stirbt nach längerer Krankheit im Alter von 93 Jahren. Er hatte bis zuletzt auf der Bühne gestanden. Strasser, geboren in München-Schwabing, spielte nach dem Zweiten Weltkrieg Swing und Jazz in amerikanischen Clubs. 1955 bildete Strasser sein erstes eigenes Tanzorchester.

17. März: Ein ehemaliger BND-Mitarbeiter muss wegen jahrelanger Spitzel-Tätigkeit vor allem für den US-Geheimdienst CIA für acht Jahre ins Gefängnis. Das Münchner Oberlandesgericht spricht den 32-Jährigen des Landesverrats in zwei Fällen sowie wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen und Bestechlichkeit schuldig.

18. März: Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 rückt in den Dax auf. Dort ersetzt es die Aktien des Salz- und Düngerherstellers K+S. Die Papiere des Medienunternehmens pendelten am ersten Handelstag nach dem Wochenende knapp über ihrem Schlusskurs vom Freitag. ProSiebenSat.1 ist an der Börse rund 9,9 Milliarden Euro wert.

April

4. April: Die "Süddeutsche Zeitung" und viele andere Medien veröffentlichen Enthüllungen über Politiker, Prominente und Sportler, die Geld über in Panama gegründete Briefkastenfirmen versteckt haben sollen ("Panama Papers"). In Bayern betroffen sind von den Berichten unter anderem der Elektrokonzern Siemens und die BayernLB.

7. April: Wegen möglicher Vorbereitung einer schweren Straftat nimmt die Polizei im Großraum München zwei Männer fest. Sie sollen in Kontakt zu Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stehen. Der Staatsschutz ermittelt. Doch einen Tag später steht fest: An dem Verdacht ist nichts dran. Die Männer kommen wieder auf freien Fuß.

8. April: Der Internet-Gigant Google eröffnet in München ein neues Entwicklungszentrum. Langfristig sollen dort bis zu 800 Beschäftigte arbeiten und damit doppelt so viele wie bisher.

12. April: Überraschende Wende bei den Ermittlungen zum Zugunglück von Bad Aibling: Der beschuldigte Fahrdienstleiter hat unmittelbar vor der Katastrophe entgegen den Vorschriften auf seinem Handy Computerspiele gespielt. Das hat die Staatsanwaltschaft zwei Monate nach dem Zusammenstoß der beiden Züge herausgefunden. Der 39-Jährige sitzt deshalb wegen fahrlässiger Tötung in Untersuchungshaft.

13. April: Der niederländische König Willem-Alexander (48) und Königin Máxima (44) besuchen Bayern. Am ersten Tag stehen in München unter anderem ein Treffen mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) auf dem Programm. Am zweiten Tag besichtigt das royale Paar in Nürnberg nach der Begrüßung unter anderem durch Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wieder Museen. Für Wirbel sorgt am Rande ein Emblem auf Máximas grauem Mantel, das entfernt an ein Hakenkreuz erinnert.

14. April: Erstmals nach seiner Entlassung aus der Haft äußert sich Uli Hoeneß öffentlich zur sportlichen Situation des FC Bayern und spricht den Münchnern ein Riesenlob aus. Er finde, "dass – egal was jetzt passiert – die Saison hervorragend ist", zitieren mehrere Medien übereinstimmend die Vereinsikone nach dem Einzug der Münchner ins Halbfinale der Champions League.

19. April: Polizisten befreien in einer völlig heruntergekommenen Wohnung in Rosenheim eine verwahrloste Frau, die dort wohl Jahre lang eingesperrt war. Es ist die geistig behinderte 26-jährige Tochter der Wohnungsmieterin. Bei einer Zwangsräumung stürzt sich die Mutter im Treppenhaus in die Tiefe und wird schwer verletzt.

22. April: Der EHC Red Bull München wird zum ersten Mal deutscher Eishockey-Meister. Die Münchner gewinnen auch das vierte Spiel der Playoff-Finalserie bei den Grizzlys Wolfsburg mit 5:3.

28. April: Der Münchner Alt-Oberbürgermeister Georg Kronawitter (SPD) Politiker stirbt eine Woche nach seinem 88. Geburtstag, nach kurzer, schwerer Krankheit. Er war von 1972 bis 1978 sowie von 1984 bis 1993 Münchens Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Landeshauptstadt.

Mai

3. Mai: Der FC Bayern besiegt Atlético Madrid in einem mitreißenden Kampf ums Champions-League-Finale - und verlässt den Rasen doch als Verlierer. Ein 2:1 (1:0)-Endstand reicht nicht nach dem 0:1 im Halbfinal-Hinspiel in Madrid.

7. Mai: Der FC Bayern München wird zum 26. Mal deutscher Fußball-Meister. Der Rekordchampion sichert sich den vierten Titel in Serie (Rekord) am vorletzten Bundesliga-Spieltag mit einem 2:1 beim FC Ingolstadt.

10. Mai: Ein psychisch kranker Amokläufer sticht am Bahnhof in Grafing bei München wild um sich und tötet dabei einen Fahrgast. Drei weitere Männer verletzte er schwer. Eine zunächst vermutete politische Radikalisierung lag bei dem 27-Jährigen nicht vor.

10. Mai: Mit einem Multi-Millionen-Zugang von Weltmeister Mats Hummels zementiert der FC Bayern die Bundesliga-Machtverhältnisse und schnappt an einem denkwürdigen Transfer-Tag der europäischen Konkurrenz auch noch den begehrten Portugiesen Renato Sanches weg.

17. Mai: Bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 6 bei Nürnberg sterben eine 27 Jahre alte Mutter und ihre drei kleinen Kinder im Alter von 2 und 5 Jahren sowie 9 Monaten. Ein Lkw-Fahrer war am Stauende an einer Baustelle mit hoher Geschwindigkeit in das Auto gerast. Der 33-jährige Vater überlebt lebensgefährlich verletzt.

21. Mai: Der FC Bayern gewinnt zum 18. Mal den DFB-Pokal. Der deutsche Fußball-Meister setzt sich im Endspiel in Berlin gegen Borussia Dortmund mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Es ist das letzte Spiel mit Pep Guardiola als Trainer.

30. Mai: Schwere Unwetter und Überschwemmungen verwüsten über Nacht mehrere Orte. Die durchziehende Gewitterfront trifft vor allem Unter- und Mittelfranken sowie Niederbayern. Der Sachschaden ist immens, Menschen kommen - anders als in Baden-Württemberg - nicht ums Leben.

Juni

01. Juni: Nun treffen die Unwetter Niederbayern - und zwar heftig. Sieben Menschen sterben in den Fluten beziehungsweise den Folgen, Orte wie Simbach am Inn und Triftern werden in weiten Teilen verwüstet. Häuser stehen tagelang unter Wasser, Hunderte sind nicht mehr sanierbar. Mehrere Landkreise rufen den Katastrophenfall aus, der Sachschaden liegt mindestens im Milliardenbereich.

05. Juni: Nun Oberbayern: Nach heftigen Regenfällen in der Region erklärt das Landratsamt Weilheim-Schongau für das vom Hochwasser betroffene Gebiet rund um die Gemeinde Polling den Katastrophenfall.

09. Juni: Zweiter Skandal in der CSU: Der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern und Münchner "Wiesn-Stadtrat" Georg Schlagbauer legt mit sofortiger Wirkung alle öffentlichen Ämter nieder. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts des Drogenkaufs.

15. Juni: Der Neubau einer Brücke für die viel befahrene Autobahn 7 bei Werneck stürzt ein. Ein Bauarbeiter stirbt, 15 werden verletzt.

Juli

02. Juli: Ein Pilzsammler findet in einem Wald im thüringischen Landkreis Saale-Orla Skelettreste. Drei Tage später geben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt, dass die Knochen definitiv von der seit mehr als 15 Jahren vermissten Schülerin Peggy stammen.

10. Juli: Sportvorstand Matthias Sammer verlässt den FC Bayern München. Er gibt sein Amt auf eigenen Wunsch auf. Sammer war im April ernsthaft erkrankt und ist seitdem kaum noch in Erscheinung getreten.

18. Juli: Ein 17-jähriger Flüchtling geht in einem Regionalzug bei Würzburg mit Axt und Messer auf Menschen los. Auf der Flucht vor der Polizei greift er noch eine Passantin an. Fünf Menschen werden verletzt. Zwei Beamte eines Spezialeinsatzkommandos erschießen den Afghanen. Der Muslim hatte in einem Video angekündigt, sich an "Ungläubigen" für das Leid zu rächen, das sie seinen Glaubensbrüdern antun. Die Terrormiliz IS reklamiert den Anschlag für sich.

22. Juli: Ein 18-jähriger Amokläufer richtet ein Blutbad in München an und versetzt die Landeshauptstadt stundenlang in Panik. Der Deutsch-Iraner tötet neun Menschen, darunter vor allem Jugendliche, und sich selbst. Obwohl sich die Tat ausschließlich in der Nähe des Olympia-Einkaufszentrums eröffnet, verbreiten sich Gerüchte über Schießereien an anderen Orten der Stadt und weitere Täter.

24. Juli: Deutschland erlebt den ersten islamistischen Selbstmordanschlag - bei einem Musikfestival in Ansbach. Ein suizidgefährdeter 27 Jahre alter Flüchtling aus Syrien zündet eine Bombe in seinem Rucksack. Der Mann stirbt, 15 Menschen werden verletzt. Der IS behauptet, der Täter sei einer ihrer Krieger.

August

4. August: Schrecksekunde in 1700 Metern Höhe: Eine Drohne kommt einem Lufthansa-Airbus A 321 beim Anflug auf den Münchner Flughafen gefährlich nahe. In etwa zehn Meter Entfernung bemerkte der Pilot des mit mehr als 110 Menschen besetzten Passagierflugzeugs das Fluggerät.

8. August: Ein knappes halbes Jahr nach seiner Haftentlassung kündigt Uli Hoeneß seine Kandidatur für das Präsidentenamt beim FC Bayern München an. Bei der Präsidiumswahl auf der Jahreshauptversammlung im November werde sich Hoeneß den Vereinsmitgliedern zur Wahl stellen.  

8. August: Der chinesische Elektrogeräte-Hersteller Midea übernimmt den Roboterbauer Kuka zu knapp 95 Prozent. Nach dem Ende der Übernahmefrist verbleiben noch gut fünf Prozent der Kuka-Anteile bei ihren bisherigen Eigentümern.

16. August: Der mutmaßliche Verkäufer der Waffe des Amoklaufs von München wird in Marburg (Hessen) bei einem Scheingeschäft gefasst.

17. August: Nach den Terroranschlägen von Würzburg und Ansbach sowie dem Amoklauf in München verschärft Bayerns Landeshauptstadt ihr Sicherheitskonzept für das Oktoberfest. Die größte Änderung ist ein Verbot für Rucksäcke und größere Taschen. Damit alle Gäste durch die Eingänge gehen, wird ein bislang noch offenes Teilstück an der Hangkante der Theresienhöhe mit einem mobilen Zaun geschlossen. Zudem werden die mit der U-Bahn kommenden Besucher teils umgelenkt.

26. August: Der womöglich letzte Brief von "Märchenkönig" Ludwig II. ist aufgetaucht. Das Schreiben des Königs vom 10. Juni 1886 an Ludwigs Vetter Prinz Ludwig Ferdinand nährt aus Sicht des CSU-Politikers und Ludwig-Experten Peter Gauweiler Zweifel an der Theorie vom verrückten "Kini".

September:

17. September: Mit erneut nur zwei Schlägen zapft Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das erste Fass Bier an und eröffnet damit das 183. Oktoberfest. Schlechtes Wetter zum Auftakt und Terrorangst führen zu einem Besucherrückgang beim größten Volksfest der Welt. Die Stadt hatte zuvor die Schutzmaßnahmen erhöht, unter anderem große Rucksäcke verboten und einen Zaun aufgestellt.

19. September: Nach dem klaren Ja der Bürger zur neuen Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu verspricht Regierungschef Horst Seehofer (CSU), das Projekt umzusetzen ohne der Natur zu schaden.

22. September: Marcus Prinz von Anhalt wird erneut wegen Steuerhinterziehung mittels seiner Luxusautos zu einer Haftstrafe verurteilt. Das Landgericht Augsburg reduziert allerdings die Strafe auf drei Jahre Haft. Im Januar 2015 war der Bordellbesitzer in Augsburg zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Prinz von Anhalt wurde verurteilt, weil er seine privaten Sportwagen und Edelkarossen wie Rolls Royce von der Steuer abgesetzt hat.

23. September: Der Holocaust-Überlebende Max Mannheimer stirbt im Alter von 96 Jahren in einer Münchner Klinik. Wie kaum ein anderer hatte sich Mannheimer mit seiner ganzen Person eingebracht, um gegen das Vergessen anzukämpfen und gleichzeitig als Versöhner aufzutreten.

29. September: Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe ergreift im Münchner NSU-Prozess zum ersten Mal persönlich das Wort. Sie verliest eine kurze Erklärung, in der sie einräumt, sich früher «durchaus mit Teilen des nationalistischen Gedankenguts» identifiziert zu haben. Dies sei heute jedoch nicht mehr so. «Heute beurteile ich Menschen nicht nach Herkunft und politischer Einstellung, sondern nach Benehmen», sagt Zschäpe.

Oktober:

3. Oktober: Das 183. Münchner Oktoberfest endet. Die Wiesn hat mit 5,6 Millionen Gästen so wenige Besucher angelockt wie seit Jahren nicht mehr. Seltener als in anderen Jahren mussten diesmal Festzelte wegen Überfüllung geschlossen werden; es herrschte weniger Gedränge.

4. Oktober: Ein geplanter Besuch des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban im Parlament sorgt für Aufsehen und Empörung. Das ungarische Generalkonsulat in München hat den bayerischen Landtag für einen Festakt gemietet, zu dem auch Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erwartet wird. Die SPD-Landtagsfraktion sieht in der Vermietung eine "geschichtsvergessene und politisch grundfalsche" Entscheidung.

13. Oktober: Die Ermittler im Fall Peggy geben bekannt, dass am Fundort des Skeletts der getöteten Schülerin DNA-Spuren des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt entdeckt wurden.

19. Oktober: Ein "Reichsbürger" schießt bei einer Razzia im mittelfränkischen Georgensgmünd auf Polizisten und verletzt vier Beamte, einer von ihnen stirbt. Gegen den 49-Jährigen, der das Feuer auf die Polizisten eröffnet hatte, wird wegen Mordes ermittelt. Der Jäger besaß 31 Lang- und Kurzwaffen zunächst legal.

25. Oktober: Zweimal S-Bahn: Im jahrelangen Streit um den künftigen Betrieb des Nürnberger S-Bahn-Netzes wirft das britische Bahnunternehmen National Express (NX) überraschend das Handtuch. In München geben Stadt, Land, Bund und Bahn grünes Licht für die zweite Stammstrecke. Die geplanten Kosten steigen allerdings enorm.

29. Oktober: Ein Bruch mit einer jahrelangen Tradition wird bekannt: Die CDU-Vorsitzende Bundeskanzlerin Angela Merkel fährt wegen der Spannungen mit der CSU erstmals nicht zum Parteitag der bayerischen Schwesterpartei.

November

5. November: Die CSU zieht mit einem schärferen konservativen Profil in die kommenden beiden Wahljahre und die Auseinandersetzung mit der AfD. Beim Parteitag in München beschließen die Delegierten ein neues Grundsatzprogramm unter anderem mit einer Forderung nach einer Flüchtlings-Obergrenze. Hingegen fällt bei den Delegierten ein gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerichteter Antrag klar durch.

10. November: Der Prozess um das Zugunglück von Bad Aibling beginnt mit einem Geständnis des angeklagten Fahrdienstleiters. Er räumt ein, ein Sondersignal gegeben zu haben, das er nicht hätte geben dürfen, und einen Notruf falsch abgesetzt zu haben. Dem Angeklagten wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.

17. November: Wegen der Ermordung seiner Ehefrau verurteilt das Augsburger Landgericht einen 53-Jährigen zu lebenslanger Haft. Der Mann hatte die 37-Jährige im Schlaf getötet, die Leiche zersägt und in einem Lagerhaus versteckt, um danach einen mehrwöchigen Sexurlaub in Thailand machen zu können.

17. November: Das Amtsgericht Wunsiedel verurteilt einen Ladeninhaber, der in seinem Schaufenster in Selb ein Schild mit dem Satz "Asylanten müssen draußen bleiben" und dem Bild eines Hundes aufgestellt hatte, wegen Volksverhetzung.

18. November: Wegen der Vogelgrippe gilt in Bayern ab sofort eine allgemeine Stallpflicht für Haus- und Nutzgeflügel.

22. November: Wegen der anhaltenden Talfahrt in der 2. Bundesliga tauscht 1860 Münchens mächtiger Finanzier Hasan Ismaik die Profi-Führung beim Fußball-Traditionsclub aus. Trainer Kosta Runjaic muss wegen Erfolglosigkeit gehen,  Thomas Eichin und Raed Gerges werden als Geschäftsführer abberufen und durch Anthony Power ersetzt.

25. November: Ein Feuer zerstört große Teile des historischen Rathauses in Straubing. Verletzt wird niemand.

25. November: Uli Hoeneß ist wieder Präsident des FC Bayern München. Die Vereinsmitglieder wählen den 64-Jährigen neun Monate nach seiner Haftentlassung ins höchste Amt des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

Dezember

7. Dezember: Die FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher stirbt in München. Hamm-Brücher war eine der ersten FDP-Stadträtinnen in München, sie hat für gut 60 Jahre die Landes- und Bundespolitik geprägt.

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