Jagd auf die Polizisten-Mörder geht weiter

Der Polizisten-Mord von Augsburg liegt rund eine Woche zurück – und bleibt noch immer ungeklärt. Die AZ gibt einen Überblick über die Ermittlungen.
von  Ralph Hub

AUGSBURG - Den Fahndern der Soko Spickel läuft die Zeit davon. Eine Woche ist seit dem Mord an dem Polizisten Mathias V. vergangen. Noch immer gibt es keine heiße Spur zu den Tätern. Die AZ erklärt die wichtigsten Fakten.

 


DIE WAFFE

Nahe dem Tatort im Augsburger Stadtwald wurde eine großkalibrige Handfeuerwaffe gefunden, dazu ein leeres Magazin. Ob es sich um die Mordwaffe handelt, wird von der Polizei geheim gehalten, genauso wie Fabrikat und Kaliber. Angeblich ist es ein osteuropäisches Modell. Beim LKA wird die Waffe untersucht. Erste Ergebnisse sollen kommende Woche vorliegen.

 


DIE MUNITION

Aus einer Ulme am Tatort wurde Projektil geborgen. „Wir gehen davon aus, dass es von den Tätern abgefeuert wurde“, erklärt Polizeisprecher Alexander Fitz. Die Kugel ist jetzt beim LKA.

 


DIE SCHIESSEREI

Täter und Polizisten haben sich auf rund zehn Metern Entfernung ein heftiges Feuergefecht geliefert. Mathias V. wurde mehrmals getroffen, die Wunde am Hals war tödlich. Seine Kollegin erlitt einen Streifschuss an der Hüfte.

 


DER TATORT

Der Waldweg wurde am Donnerstag nochmals abgesucht. Auch im Kanal waren erneut Taucher im Einsatz. Gefunden haben sie nichts. Die Suche am Tatort ist abgeschlossen.

 


DAS MOTORRAD DER TÄTER

Die Honda CB 500 wurde am 10. Oktober in Ingolstadt gestohlen. Sie müsste sich mehrere Tage im Besitz der Täter befunden haben. Das Kennzeichen IN-HW 8 wurde gegen A-L 307 ausgetauscht.

 


DIE TÄTER

Gesucht werden zwei junge Männer. Die Gangster waren skrupellos und äußerst brutal, das spricht für Schwerverbrecher, die schon einiges auf dem Kerbholz haben. Womöglich handelt es sich um Osteuropäer.

 


IHRE SPUREN

Die Täter warfen auf der Flucht mehrere Dinge weg. Darunter soll sich Motorrad-Schutzkleidung befunden haben. Gerüchte von einem Helmvisier kursieren. Daran könnten sich Speichelspuren, also DNA-Material befinden.

 


DIE TASCHE

Die Männer haben auf der Flucht eine schwarze Tasche verloren. Der Inhalt war ihnen so wichtig, dass sie umkehrten und sie sich schnappten.

 


DIE HOFFNUNG

Am Motorrad, der Waffe und auch an der Kleidung befindet sich DNA-Material. Ob Menge und Qualität ausreichen, um einen genetischen Fingerabdruck zu erstellen, ist nicht bekannt. „Das sind unsere einzigen Anhaltspunkte“, heißt es in Ermittlerkreisen. Die Daten werden mit dem Computer beim BKA abgeglichen. Ein Treffer wäre der Durchbruch.

 


DIE JÄGER

Die Soko ist auf 50 Mann aufgestockt worden. Mehr als 300 Hinweisen gehen die Fahnder inzwischen nach. Die Belohnung ist auf 10 000 Euro verdoppelt worden.

 


DIE TRAUER

Beim Bundesliga-Spiel FC Augsburg gegen den FC Bayern (Sonntag, 17.30 Uhr) werden Spieler und Zuschauer im Stadion eine Gedenkminute einlegen.

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