Jacobsen: Von der „Korbfabrik“ zum General
BAMBERG - Bamberg: Rückkehrer begeistert die Fans beim Domreiter-Cup trotz der Pleite im Finale
Über 12.000 Zuschauer rieben sich beim dreitägigen, 20. Bamberger Dimplex Domreiter Cup verwundert die Augen. War das ihr Superstar Casey Jacobsen? Als wandelte „Korbfabrik“ hatte der Ex-NBA-Profi die Oberfranken noch 2007 zum Titel geschossen. Jetzt präsentierte sich der Rückkehrer bei seinem Comeback in der JAKO Arena als neuer Parkett-General und multifunktionales Gehirn der Brose Baskets. Beim 84:70 (41:32) Erfolg über den holländischen Pokalsieger und Vizemeister Eiffentowers Den Bosch glänzte er als brillanter Vorlagengeber. Ungeahnte Qualitäten als Abwehrchef ließ Jacobsen beim hauchdünnen 79:78 (46:51) Sieg über den Bundesliga-Konkurrenten EnBW Ludwigsburg aufblitzen.
Brose: 74:80-Pleite gegen Angstgegner Artland Dragons
Mit elf Rebounds avancierte er zum Herrscher unter den Körben. Gleichwohl wuchsen die Bäume nicht in den Himmel. Am Sonntag verloren die Brose Baskets das Endspiel gegen Angstgegner Artland mit 74:80 (41:34) trotz 12 Punkten des Publikumsliebling. Dennoch fühlte sich sein Cheftrainer Chris Fleming verpflichtet, seinem Star verbal zu applaudieren: „Casey ist ein perfekter Profi. Wir wussten, warum wir ihn unbedingt zurückholen wollten.“ Auch die Konkurrenz zeigte sich beeindruckt. Spion Ralph Held, Co-Trainer von Meister Oldenburg, Auftaktgegner der Bamberger Anfang Oktober: „Jacobsen kann nicht nur schießen. Er besitzt auch sonst große Klasse. Jedes Mannschaft würde sich glücklich schätzen, so einen Spieler in ihren Reihen zu haben.“ Der gelobte US-Boy bleibt bescheiden: „Wichtig ist nicht meine Leistung, sondern dass mein Team unsere Fans begeistert und wir gewinnen.“
Als Glücksgriff für die Brose Baskets erwies sich auch die Verpflichtung des 24-jährigen Brian Roberts. Der Scharfschütze brillierte gegen die Holländer zusammen mit Predrag Suput mit 13 Punkten als Topscorer und war gegen Ludwigsburg mit 18 Zählern und einem sechs Sekunden vor der Schlusssirene verwandelten Dreier der Matchwinner. WH
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