Ist Nürnberg zu spießig, Herr Maly?

Sperrzeit-Streit: Kann ein Runder Tisch den Konflikt zwischen der „Bar 77“ in der Sebalder Altstadt und den lärmgeplagten Anwohnern entschärfen?
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OB Ulrich Maly (SPD) lehnt weitere Verhandlungen über eine Verkürzung der Sperrzeit ab.
Berny Meyer 3 OB Ulrich Maly (SPD) lehnt weitere Verhandlungen über eine Verkürzung der Sperrzeit ab.
Nur eine genehmigte Schankwirtschaft – oder doch eine Discothek? Die „Bar 77“ am Weinmarkt in der Sebalder Altstadt.
Berny Meyer 3 Nur eine genehmigte Schankwirtschaft – oder doch eine Discothek? Die „Bar 77“ am Weinmarkt in der Sebalder Altstadt.
CSU-Stadträtin Kerstin Böhm sucht einen Kompromiss, mit dem Anwohner und Wirt leben können.
Berny Meyer 3 CSU-Stadträtin Kerstin Böhm sucht einen Kompromiss, mit dem Anwohner und Wirt leben können.

Sperrzeit-Streit: Kann ein Runder Tisch den Konflikt zwischen der „Bar 77“ in der Sebalder Altstadt und den lärmgeplagten Anwohnern entschärfen?

NÜRNBERG Kann ein Runder Tisch Nürnbergs Nachtleben retten? CSU-Stadträtin Kerstin Böhm möchte an diesem einen Kompromiss aushandeln, wie es mit dem Szene-Club „Bar 77“ am Weinmarkt weitergehen kann. Der soll, weil sich Anwohner über Lärm beschwert haben, künftig bereits um 1Uhr statt um 5 Uhr schließen. Doch OB Ulrich Maly (SPD) lehnt weitere Verhandlungen über eine Verkürzung der Sperrzeit ab. „Es hat schon etliche Runde Tische vorher gegeben. Die Probleme wurden nicht gelöst. Da wird ein weiterer auch nicht helfen.“ Ist Nürnberg zu spießig, Herr Maly?

„Ich werde die Linie beibehalten, dass in der Innenstadt beides möglich sein muss: Bars, Restaurants und Clubs. Und trotzdem müssen sich die Menschen, die dort leben, wohl fühlen.“ Immerhin seien in der Sebalder Altstadt rund 14.000 Einwohner gemeldet.

Und die hätten sich bei den letzten Bürgerversammlungen massiv über die Lärmbelästigung rund um die Bar 77 beschwert. Grund: Der Betrieb in dem Lokal, das dreimal in der Woche geöffnet hat, beginnt richtig erst kurz vor Mitternacht. Und seit die Raucher vor die Tür müssen, gibt es Klagen über Krach in den frühen Morgenstunden.

Das Gericht bestätigte die verlängerte Sperrzeitregelung

Das Ordnungsamt zog die Bremse. Weil die Bar angeblich eine ungenehmigte Disco sei, wurde die Sperrzeit verlängert. Vor Gericht bekam die Stadt Recht. Inhaber Alberto Ramirez hofft zwar auf die nächste Instanz. „Das ist keine Disco. Bei mir wird keine Tanzmusik gespielt.“ Aber er weiß, dass er wenig Chancen hat: „Auch ohne Bar 77 wird es schwer, am Weinmarkt den Lärmgrenzwert einzuhalten.“ Weil sein Konzept mit der verlängerten Sperrzeit aber nicht mehr funktioniert, werde es die Bar 77 in dieser Form wohl nicht mehr lange geben.

Stadträtin Böhm will vermitteln. Ihr Vorschlag: Das Untergeschoss wird so umgebaut, dass es nicht mehr an eine Disco erinnert. Gleichzeitig sollen Türsteher für Ruhe sorgen. Im Gegenzug darf Ramirez bis 3 Uhr offen lassen.

Doch Maly bleibt hart: „Man kann nicht die Genehmigung einer Schankwirtschaft haben und dann eine Disco betreiben. Die Sperrzeiten für die Bar 77 bleiben. Damit fällt die Innenstadt nicht gleich ins Mittelalter zurück!“

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