Isental-Trasse kann gebaut werden

Der Weg für die umstrittene Isental-Trasse der A 94 ist frei. Die Behörde stellt Lärmschutz über die Bedenken der Umweltschützer – Bund Naturschutz erwägt weitere Klage.
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Ein Protestschild gegen den Bau der Autobahn 94 und für die Trasse entlang der Bundesstraße B 12 an einem Schuppen eines Bauernhofes in der Nähe von Tiefenbach (Oberbayern), an dem unmittelbar die neue Autobahntrasse durch das Isental vorbeiführen soll.
dpa Ein Protestschild gegen den Bau der Autobahn 94 und für die Trasse entlang der Bundesstraße B 12 an einem Schuppen eines Bauernhofes in der Nähe von Tiefenbach (Oberbayern), an dem unmittelbar die neue Autobahntrasse durch das Isental vorbeiführen soll.

Der Weg für die umstrittene Isental-Trasse der A 94 ist frei. Die Behörde stellt Lärmschutz über die Bedenken der Umweltschützer – Bund Naturschutz erwägt weitere Klage.

München - Die Regierung von Oberbayern hat grünes Licht für den letzten Abschnitt der umstrittenen Autobahn 94 durch das oberbayerische Isental gegeben. Die Behörde teilte am Donnerstag in München mit, der Lärmschutz der Anwohner wiege mehr als die Bedenken der Umweltschützer gegen den geplanten Bau der A 94 zwischen Dorfen und Heldenstein. Der Bund Naturschutz erwägt eine weitere Klage gegen das Projekt, das seit mehr als 30 Jahren heftig umstritten ist.

Die Regierung von Oberbayern argumentiert nach eigenen Angaben in ihrer mehr als 450 Seiten starken Entscheidung, vor allem der Schutz der Wohnbevölkerung vor Verkehrslärm sei wichtig. Dies spreche deutlich für die Trasse Dorfen durch das Isental anstelle einer geprüften Alternativstrecke.

„Dagegen hat die Regierung den Belang des Naturschutzes zwar für gewichtig, hier jedoch letztlich nicht ausschlaggebend für die Trassenwahl erachtet“, hieß es. Der Weiterbau der A 94 führe nicht zu „erheblichen Beeinträchtigungen für die betroffenen Fauna-Flora-Habitat-Gebiete“. In die Entscheidung für die Isental-Trasse sei zudem eingeflossen, „dass für zwei Drittel der Trasse Dorfen bestandskräftiges Baurecht geschaffen sei“ und der erste von drei Teilabschnitten schon fertig gebaut sei.

Christine Margraf vom Bund Naturschutz in Bayern bezeichnete den Neubau des Autobahnabschnitts im dapd-Gespräch als „Uraltplanung“, die immer wieder „festzementiert“ werde. Die alternative Strecke, der Ausbau der bestehenden B 12 sei „billiger, vernünftiger und ökologisch verträglicher“. Zusätzlicher Lärmschutz könne die Anwohner schützen. „Das Isental ist ein Kleinod an wertvoller Kulturlandschaft und wichtiger Rückzugsraum für viele Arten“, betonte Margraf. Der Neubau der A 94 zerstöre das seltene Bachsystem.

 Das rund 16 Kilometer lange Autobahnstück bildet den dritten und letzten Teilabschnitt der sogenannten Trasse Dorfen. Er bindet im Westen an den Abschnitt zwischen Pastetten und Dorfen an. Der erste Teilabschnitt ist bereits eingeweiht. Umweltschützer laufen seit Jahrzehnten Sturm gegen die Pläne. Klagen gegen das Projekt scheiterten bislang.

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