Isental: Baubeginn trotz vieler Proteste

Der Innenminister gibt den Startschuss für das umstrittene Projekt. Das Isental soll für den Ausbau der Autobahn 94 platt gemacht werden – die Anwohner wehren sich.
von  Abendzeitung
Startschuss für das Bau-Projekt A94.
Startschuss für das Bau-Projekt A94. © Martha Schlüter

MÜNCHEN - Der Innenminister gibt den Startschuss für das umstrittene Projekt. Das Isental soll für den Ausbau der Autobahn 94 platt gemacht werden – die Anwohner wehren sich.

Die Fronten sind klar bei dieser Veranstaltung: Auf der einen Seite stehen Innenministerium, Regierung von Oberbayern und Autobahndirektion Südbayern. Auf der anderen viele Anwohner und Naturschützer, die seit Jahrzehnten gegen den geplanten Ausbau der Autobahn A 94 München – Mühldorf – Pocking kämpfen. Heute Nachmittag stehen sich diese beiden Parteien gegenüber: beim „feierlichen Baubeginn“ für den Autobahn- Abschnitt zwischen Forstinning und Pastetten.

Schon im Vorfeld haben die Gegner der Isental-Autobahn ihr Unverständnis bekundet über die Zeremonie um 17 Uhr nahe der Bundesstraße 12: „31 Jahre lang hat die Autobahndirektion bisher mit der Planung verbracht. Jahrzehnte, in denen unzählige Menschen schwer verunglückten, da die B 12 nicht zu einer leistungsfähigen Verbindung ausgebaut wurde“, so Hanna Ermann von der Aktionsgemeinschaft gegen die A 94. Und jetzt herrsche plötzlich „hektische Betriebsamkeit“ – obwohl sieben von der Enteignung bedrohte bäuerliche Betriebe Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gerichtet haben.

Von dieser Argumentation lassen sich die Behörden nicht irritieren. Nach ersten Vorbereitungen im Februar soll ab heute mit dem Bau einer Autobahnbrücke begonnen werden. Wie berichtet, hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) vor drei Wochen den Baustopp für das 6,2 Kilometer lange Teilstück aufgehoben. Das Teilstück Forstinning- Pastetten kostet etwa 45 Millionen Euro. Zum Bau-Auftakt werden heute ab 17 Uhr die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Karin Roth (SPD), und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Forstinning sprechen. hu

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