Irrwanderung in den Bergen

Dramatische Rettungsaktion in in den Ammergauer Alpen: Die 60-jährige Münchnerin Miriam L. hatte sich während einer Bergwanderung an der Notkarspitze verirrt. Mit Helikoptern spürten Rettungsteams die völlig verstörte Frau mitten in der Nacht auf: "Es grenzt an ein Wunder, sie in der Dunkelheit nicht abgestürzt ist“.
von  Abendzeitung
Im Gebiet um den Ochsenspitz (1515 Meter, links) verirrte sich die 68-jährige Münchnerin. Das Bild rechts stammt aus der Videoaufnahme des Rettungshelikopters.
Im Gebiet um den Ochsenspitz (1515 Meter, links) verirrte sich die 68-jährige Münchnerin. Das Bild rechts stammt aus der Videoaufnahme des Rettungshelikopters. © az

OBERAMMERGAU - Dramatische Rettungsaktion in in den Ammergauer Alpen: Die 60-jährige Münchnerin Miriam L. hatte sich während einer Bergwanderung an der Notkarspitze verirrt. Mit Helikoptern spürten Rettungsteams die völlig verstörte Frau mitten in der Nacht auf: "Es grenzt an ein Wunder, sie in der Dunkelheit nicht abgestürzt ist“.

Miriam L. war am Sonntag mit zwei Freundinnen zu einer Bergwanderung in den Ammergauer Alpen aufgebrochen. Von Ettal aus bestiegen sie die 1889 Meter hohe Notkarspitze. Auf dem Rückweg konnte die 60-Jährige beim Tempo ihrer Begleiterinnen nicht mithalten. Am Ochsensitz (1515 Meter) blieb sie zurück.

Margot K. (57) und Anna R. (50) beschlossen, vorauszugehen und weiter unten auf ihre Freundin zu warten. Als Miriam L. am Abend aber noch immer nicht bei ihnen war, starteten sie auf eigene Faust eine Suchaktion. Sie erkundigten sich im nahen Kloster Ettal, ob dort jemand ihre Freundin gesehen hatte. Anschließend machte sich Margot K. wieder auf den Weg zum Ochsenspitz.

Schließlich starteten 14 Mann der Bergwacht Oberammergau die Suche. „Das Gebiet ist sehr gefährlich“, sagt Einsatzleiter Stefan Wagner, „im letzten November haben wir dort einen toten Tourengeher geborgen.“ Aus der Luft suchte der Polizeihubschrauber „Edelweiß“. Gegen zwei Uhr nachts sichtete die Besatzung die Vermisste. Doch der Helikopter hatte keinen Sprit mehr und musste zurück zum Auftanken. Mit Hilfe der Wärmebildkamera gelang es schließlich, Miriam L. erneut aufzuspüren. „Es grenzt an ein Wunder, dass die Frau in der Dunkelheit nicht abgestürzt ist“, sagt Stefan Wagner, „links und rechts von ihr waren steile Rinnen und Abhänge.“

Exklusiv: Das Video der Rettung

Auch für die Männer der Bergwacht war das Gelände in der Dunkelheit zu gefährlich. Deshalb wurde ein weiterer Helikopter angefordert: „Edelweiß“ ist mit einer Seilwinde ausgerüstet. Mit ihrer Hilfe konnte sich ein Helfer zu der Münchnerin abseilen. Wenig später nahm „Edelweiß“ Miriam L. an Bord. Mit leichten Unterkühlungen kam die 60-Jährige ins Krankenhaus, wo sie sich jetzt von ihrem nächtlichen Abenteuer in Ruhe erholen kann.

Ralph Hub

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