Irrflug einer Drohne in der Oberpfalz
Eine Drohne der US-Armee kreist zwei Stunden lang in geringer Höhe über einer Ortschaft in der Oberpfalz
Grafenwöhr/Vilseck – Mit einem Irrflug hat eine US-Drohne in der Oberpfalz für Aufregung gesorgt. Die Drohne vom Typ Hunter sei vor gut zwei Wochen vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr abgeflogen und etwa zwei Stunden in geringer Höhe über einer Ortschaft bei Vilseck (Landkreis Amberg/Sulzbach) gekreist, sagte der Vilsecker Bürgermeister Hans-Martin Schertl am Mittwoch. Er bestätigte einen Bericht der Zeitung „Der Neue Tag“.
Auf Nachfrage habe die US-Army erklärt, dass der Kommandeur der Übung eine falsche Route gewählt habe, erläuterte der Bürgermeister. „In dem Gespräch wurde mir zudem versichert, dass künftige Flüge nicht über die Grenzen des Truppenübungsplatzes hinausgehen.“
Unmut regt sich
Der Pressesprecher der US-Army in Grafenwöhr versicherte, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe. „Vor weiteren Flügen muss die mit dem Fluggerät übende US-Einheit neu ausgebildet und mit den Richtlinien und Einschränkungen des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr neu zertifiziert werden“, sagte Oberstleutnant Brian Carlin.
Die Drohnen seien unbewaffnet und ohne aktive Aufklärungssysteme. Seit Monaten regt sich in der Oberpfalz Unmut über Drohnenflüge der US-Army. Bislang war jedoch keine Flug über ziviles Gebiet bekannt.
Für Transitflüge von Grafenwöhr zum benachbarten Übungsplatz Hohenfels hatte das Amt für Flugsicherung der Bundeswehr und die Deutsche Flugsicherung zusammen mit der US-Army zwei Luftkorridore östlich von Amberg und westlich von Sulzbach geschaffen. Die Drohnen müssen in einer Höhe von mindestens 3300 Meter fliegen und bewohnte Gebiete meiden.