Irres Folter-Paar verschleppt Prostituierte nach Franken

Vom tschechischen Straßenstrich gekidnappt, landeten die Frauen in den Händen eines perversen Paares. Die Opfer mussten sich komplett ausziehen - und wurden stundenlang gequält

WUNSIEDEL Sie wollten keinen Sex. Sie wollten ihre Opfer leiden sehen! Soviel scheint kurz nach der Festnahme des Folter-Paares am Karfreitag im Landkreis Wunsiedel festzustehen. In Zusammenarbeit mit den tschechischen Kollegen konnte die Polizei in Oberfranken den 30-jährigen Mann deutscher Herkunft und seine 26-jährige tschechische Freundin überführen. Das Paar soll mehrere Prostituierte vom tschechischen Straßenstrich entführt, nach Deutschland verschleppt und hier gequält haben. Als gewaltbereit waren sie der Justiz bereits bekannt. Eine „eindeutige Personenbeschreibung“ brachte die Kripo schließlich auf die Spur des Paares.

Am 28. März kidnappten der Mann und seine Frau eine Prostituierte (30) im tschechischen Asch, kurz hinter der deutschen Grenze. Der Mann gab sich als Freier aus, fuhr mit dem Opfer in ein Waldstück. Dort überwältigte das Paar die Frau. Die Entführte bekam die Augen verbunden und wurde über die Grenze nach Deutschland verschleppt.

Auf freiem Gelände, so vermutet der Polizei, musste sich die Prostituierte vor ihren Peinigern nackt ausziehen. Mit verschiedenen Schlagwaffen wie Stahlrohren und Schlagringen prügelten sie dann auf die entblößte und wehrlose Frau ein. Als perverse Krönung der Gewaltorgie schnitten sie ihr noch die langen Haare ab. Erst nach mehreren Stunden gelang der Misshandelten die Flucht. Eine Polizeistreife griff die völlig verstörte, mit Prellungen und blauen Flecken übersäte Frau auf der tschechischen Seite auf.

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass das Prügel-Paar für mehrere ähnliche Fälle verantwortlich ist. Wie viele Straßenmädchen sie möglicherweise entführt und gefoltert haben, das sollen weitere Vernehmungen zeigen. Auch über die Motive der irren Taten kann bislang nur gerätselt werden. mp