Irrer Masken-Mann droht mit Blutbad an Schule

Vermummter zeigt sich mit Pistole im Internet: Schüler, Lehrer und Eltern in Amberg haben Angst, die Kripo ermittelt auf Hochtouren.
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Was hat der Maskenmann (das Foto zeigt einen anderen maskierten Verbrecher) in Amberg vor?
Polizei Was hat der Maskenmann (das Foto zeigt einen anderen maskierten Verbrecher) in Amberg vor?

Vermummter zeigt sich mit Pistole im Internet: Schüler, Lehrer und Eltern in Amberg haben Angst, die Kripo ermittelt auf Hochtouren.

AMBERG Ist es der miese Scherz eines Schülers? Oder plant tatsächlich ein Wirrkopf in Amberg, in einer Schule ein Blutbad anzurichten? Am Samstag drohte ein Mann in einem Internet-Chat, an einer Amberger Schule „etwas machen zu wollen“. Das „Was“ lag buchstäblich auf der Hand: Der Maskierte hielt eine Pistole. Amok-Alarm an Amberger Schulen!

Entdeckt hat den Schützen ein 20-Jähriger aus dem Raum Weiden. Er surfte im Internet, stieß in einem Chat auf den Irren. Doch kurz nachdem der einen Amoklauf in einer Amberger Schule angekündigt hatte, brach der Kontakt ab. Der 20-Jährige rief die Polizei.

Die Kripo Amberg versucht nun, die Spuren nachzuverfolgen, die der Unbekannte im Internet hinterlassen hat. Die Ermittler wissen bereits, dass es sich bei der Pistole um eine harmlose Softair-Waffe handelt. „Daneben haben wir am Sonntag mit den Leitern aller Amberger Schulen gesprochen“, so Peter Krämer von der Polizei. Die Mitteilung, dass einer ihrer Schüler eventuell einen Amoklauf plant, rief unterschiedlichste Reaktionen hervor. Krämer: „Manche fassten es ruhig auf, andere waren sehr aufgeregt.“

"Das Wichtigste ist jetzt ein kühler Kopf"

Seit dem Massaker in Erfurt von 2002, bei dem der Schüler Robert Steinäuser (19) im Gutenberg-Gymnasium zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler, einen Polizisten und sich selbst tötete, gibt es vorsorgliche Verhaltensregeln. Erarbeitet haben sie das Kultus- und das Innenministerium. Krämer: „Zum Beispiel sollen die Nebeneingänge verschlossen bleiben, die Lehrer sollten ein Auge auf die Schüler werfen.“ Eine konkrete Gefahr gebe es derzeit nicht, „aber das Schlimmste wäre, die Gefahr auszuschließen“. Die Polizei sieht davon ab, das Original-Bild des vermummten mutmaßlichen Amok-Läufers zu veröffentlichen: „Wir wollen keine Panik schüren.“

Eltern, Lehrer und Schüler sind besorgt. Renate Gamme, Leiterin der Johanna-Decker-Schule: „Wir wurden sehr offen informiert, es wurde nichts beschönigt, aber ohne Hysterie. Das Wichtigste ist jetzt ein kühler Kopf. Über Gefühle, was in mir als Schulleiterin vorgeht, werde ich erst später reden.“ Ihr Kollege Walter Brunner vom Erasmus-Gymnasium: „Ich habe eine sehr unruhige Nacht hinter mir aus Sorge um die Kinder. Ich habe Verständnis dafür, wenn Eltern sie heute nicht in die Schule schicken.“

Die Polizei ist wachsam. Und warnt: „Jeder, der auf die Idee kommen sollte, jetzt zum Trittbrettfahrer zu werden, sollte die Konsequenzen bedenken: Die reichen von zivilrechtlichen Forderungen bis zu hohen Strafen“, so Peter Krämer. Susanne Will

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