Irre! Whisky aus der Oberpfalz
Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Eine einzige Flasche kostet bis zu 80 Euro
ERBENDORF/BAD KÖTZTING Die Oberpfalz bläst zum Angriff auf eine typisch schottische Tradition: An gleich zwei Standorten, in Erbendorf (Kreis Tirschenreuth) und in Bad Kötzting (Kreis Cham), wird Whisky gebrannt!
Und der hat mit seinen schottischen Vorbildern eins gemeinsam: Die Oberpfälzer- Whiskys sind aus reinem Gerstenmalz in bester Hochland-Tradition gebrannt – und sie sind rar: Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Deshalb sind die Raritäten oft monatelang ausverkauft. Entsprechend hoch sind die Preise mit 35 bis 80 Euro die Flasche – ein Niveau, von dem die verbliebenen 99 Brennereien in Schottlands High- und Lowland nur träumen können. Hunderte Destillerien mussten dort in den letzten Jahren wegen mangelnder Rentabilität ihren Betrieb einstellen.
Stolz verweist Martin Schraml von der gleichnamigen Brennerei aus Erbendorf darauf, dass das Rezept für seinen Bavarian Single-Grain-Whisky bereits vor 150 Jahren von seinem Ur-Ahn entwickelt wurde. Zehn Jahre reift der „Stonewood 1818“ in Eichenfässern.
Der Bayerwald-Single-Malt „Coillmor“ wird in der Whisky-Destillerie Liebl im Kurort Bad Kötzting gebrannt und ist erst seit 2009 auf dem Markt. Er reift drei Jahre in Fässern aus amerikanischer Weißeiche und verblüfft neben seiner Aromafülle, die an Vanille, Biskuit und Schokolade erinnert, auch durch seine ungewöhnliche Milde.
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