Inzwischen zwölf Coronavirus-Fälle in Tschechien
Prag - In Tschechien ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus inzwischen auf zwölf gestiegen. Sie werden auf Isolierstationen in Krankenhäusern in Prag sowie im nordböhmischen Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) behandelt. In allen Fällen handelt es sich um Menschen, die zuvor im stark betroffenen Norditalien gewesen waren, oder deren Kontaktpersonen.
Dagegen fielen knapp 400 Coronavirus-Tests negativ aus, wie das tschechische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Die Tests sollen nun ausgeweitet werden. Dazu werden zunächst in Prag und dann auch in anderen Städten mobile Teams eingerichtet, die Rachenabstriche bei Verdachtsfällen zu Hause oder im Hotelzimmer vornehmen können.
Das Atomkraftwerk Temelin, das weniger als 60 Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt liegt, hat sein Informationszentrum für Besucher geschlossen. Zudem wurden Besprechungen mit mehr als 30 Teilnehmern untersagt und die Hygienemaßnahmen erhöht, um Auswirkungen auf den laufenden Betrieb zu verhindern. Temelin deckt rund ein Fünftel des tschechischen Strombedarfs, steht aber bei Umweltschützern nach früheren Pannen in der Kritik.
In Westböhmen verhängten zahlreiche Krankenhäuser und Altersheime ein Besuchsverbot, wie die Agentur CTK berichtet. In Pilsen (Plzen) kam ein Krisenstab auf Ebene der Verwaltungsregion zusammen, der unter anderem über den Ankauf von Schutzmasken beriet. In der bei Touristen beliebten Bierstadt werden Straßenbahnen und Busse häufiger desinfiziert. "Es gibt keinen Grund für Panik, aber Umsicht ist angebracht", sagte Bürgermeister Martin Baxa.
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