Update

Inzidenz in Bad Tölz über 1.000: Dunkle Wolken über dem Landkreis

Die Corona-Zahlen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen explodieren förmlich. Eine genaue Erklärung, warum das so ist, haben die zuständigen Behörden nicht.
Ruth Schormann
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Vom Sonnenaufgang rot gefärbte Wolken sind vom Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen aus über den Alpen zu sehen.
Vom Sonnenaufgang rot gefärbte Wolken sind vom Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen aus über den Alpen zu sehen. © dpa

Bad Tölz - Dramatisch klingt die Mitteilung im Amtsblatt des Landratsamts Bad Tölz-Wolfratshausen Ende vergangener Woche: "Aufgrund von Übertragungsfehlern und Bearbeitungsrückständen entsprechen die vom Robert Koch-Institut ausgewiesenen Zahlen nicht den tatsächlichen Infektionszahlen im Landkreis. Es herrscht längst ein diffuses Infektionsgeschehen. Die Infektionsketten sind nicht länger nachvollziehbar (...)."

Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: Seit dem 4. November Corona-Hotspot

Wie Pressesprecherin Marlis Peischer am Dienstag auf AZ-Anfrage mitteilt, habe man sich bereits am 4. November zum Hotspot erklärt. "Zeit online" meldete ebenfalls am Dienstag, dass die Inzidenz in dem Landkreis im Süden von München bei 1.001,5 liegen müsste - einen Wert über 1.000 hatte es zuletzt im Januar in Sachsen gegeben. Das Onlineportal der "Zeit" recherchiert die Zahlen selbst.

Peischer sagt der AZ, zunächst seien ans RKI nur bearbeitete Fälle gemeldet worden, das sei nun nicht mehr so. Tatsächlich überschreite die Inzidenz bei den Zehn- bis 19-Jährigen die 1.000er-Marke: "Diese lag gestern bei 1.018,35", so die Sprecherin am Dienstag zur AZ. Danach folgen 30- bis 39-Jährige mit einer Inzidenz von 887,02.

Kliniken sprechen generelles Besuchsverbot aus

Eine der Konsequenzen - neben Impfangeboten bis zum Jahresende mit einem mobilen Impfbus - ist, dass die Stadtklinik Bad Tölz und die Kreisklinik Wolfratshausen ab dem heutigen Mittwoch ein generelles Besucherverbot ausgesprochen haben. Ausnahmen soll es einer Mitteilung zufolge nur für Angehörige von Kindern und von Sterbenden geben. Für ambulante Patienten gelte 3G+. Notfallpatienten werden weiterhin in der Klinik getestet.

Klinik stellt nicht dringende Behandlungen zurück

Am Mittwochnachmittag teilte die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz schließlich mit, dass nicht dringende stationäre Behandlungen und Operationen ab diesem Donnerstag (11. November) "soweit vertretbar" zurückgestellt werden. Das betreffe aber nur Operationen beziehungsweise stationäre Aufenthalte im Krankenhaus, die nicht medizinisch dringend sind und sich ohne negative Auswirkungen für den betroffenen Patienten verschieben lassen. Betroffene Patienten werden rechtzeitig informiert, nicht aufschiebbare Operationen weiter durchgeführt.

Eine Erklärung, warum sich gerade in Bad Tölz-Wolfratshausen so viele mit Corona infizieren, gibt es der Sprecherin zufolge nicht wirklich. Die Impfquote liege bei 57,4. Zum Vergleich: Der Bayerndurchschnitt liegt bei 65,1.

Peischer appelliert an die Bürger im Landkreis: "Auch wenn es schwer fällt - wir rufen auch die Geimpften und Genesenen dazu auf, nicht zu sorglos, sondern weiter achtsam zu sein."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • BBk am 10.11.2021 13:40 Uhr / Bewertung:

    Klassische Corona Party zur Durchseuchung Siehe auch Leberkäs-Party. So sagte der Miesbacher Landrat über Corona-Partys: "Ich finde das furchtbar"
    Das heißt?
 Es soll so ablaufen, dass eine Person, die Corona hat, zur Leberkäsparty einlädt, und die anderen, die bisher nicht infiziert waren, kommen, um sich zu infiziere

  • zatar am 10.11.2021 13:36 Uhr / Bewertung:

    "Geimpfte "Superspreader" sind das Problem. Es wird aber noch einige Wochen dauern, bis man das zugibt."
    Die Statistiken sagen was anderes. Haben Sie dazu eine Quelle?

  • katzenfliege am 10.11.2021 13:10 Uhr / Bewertung:

    Geimpfte "Superspreader" sind das Problem. Es wird aber noch einige Wochen dauern, bis man das zugibt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.