Inzest-Urteil: Protest mit Mahnwache

Aus Protest wegem des milden Urteils im Inzest-Fall von Nürnberg, hielt eine Gruppe von Frauen eine Mahnwache. Dem Rentner wurde die fast 500-fache Vergewaltigung seiner Tochter vorgeworfen.
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Diese Frauen hielten aus Protest gegen ein zu mildes Urteil in einem Inzestfall eine Mahnwache.
dpa Diese Frauen hielten aus Protest gegen ein zu mildes Urteil in einem Inzestfall eine Mahnwache.

Aus Protest wegem des milden Urteils im Inzest-Fall von Nürnberg, hielt eine Gruppe von Frauen eine Mahnwache. Dem Rentner wurde die fast 500-fache Vergewaltigung seiner Tochter vorgeworfen. 

Nürnberg  – Mit einer Mahnwache haben am Mittwoch in Nürnberg SPD-Frauen und Mitglieder einer Selbsthilfeinitiative gegen das Urteil im Nürnberger Inzest-Prozess protestiert. Mit der Aktion wollten die zwei Dutzend Teilnehmer zugleich „allen Betroffenen von sexualisierter Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung“ gedenken, wie es auf einem Flugblatt hieß.

Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte Mitte Dezember einen 69 Jahre alten Rentner wegen Beischlafs mit seiner Tochter zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, obwohl die Frau ihrem Vater fast 500-fache Vergewaltigung vorgeworfen hatte. Das Urteil wurde vielfach als zu milde kritisiert.

Die Vorsitzende der Selbsthilfeinitiative Lela, Rosemarie Gebhardt, forderte eine Ende der Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch. „Das wäre ein Zeichen für die Opfer, dass man sie ernst nimmt.“ Zugleich sollten damit potenzielle Täter stärker abgeschreckt werden. „Das Opfer leidet lebenslang unter der Tat, die Taten sind dagegen verjährt. Das Gleichgewicht stimmt nicht“, kritisierte Gebhardt.

Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) Mittelfranken, Amely Weiß, forderte bei der Aktion eine stärker Prävention im Kindesalter. „Jedes Kind sollte an einem Präventionskurs teilnehmen, in dem es lernt, sich gegen sexuelle Übergriffe zu wehren“, sagte Weiß. Zudem müsse jeder Täter eine angemessene Strafe erhalten – „sonst denkt jeder: Was ich da mache ist ja gar nicht weiter schlimm“. Zudem müsse das Hilfsangebot für Opfer von sexuellem Missbrauch verbessert werden. Es fehle an Anlaufstellen.

 

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