Invasion der Tiger

NÜRNBERG - Ankunft der neuen Nürnberger Kufen-Cracks mit Hindernissen. Lufthansa-Streik sorgte für Wirbel. Brad Leeb in der Warteschleife am Bahnhof. Cole Jarretts Gepäck weg. Neue Autos von Subaru, neue Klamotten von Jako.
Für gestern war die Ankunft der ersten neuen Tiger in ihrer künftigen Eishockey-Heimat avisiert, generalstabsmäßig geplant mit Abhol-Service am Knoblauchsland-Airport. Doch wegen des Streiks des Kabinen- und Bodenpersonals der Lufthansa geriet die alljährliche Routine-Aktion diesmal selbst für den hartgesottenen Mannschaftsbetreuer Kalle Schmid zum Abenteuer in Sachen Improvisation. Happy End inklusive, denn am späten Nachmittag waren dann doch alle Neuankömmlinge aus Übersee da, wo sie ursprünglich schon viel früher hätten sein sollen.
Los ging’s mit Brad Leeb. Der sollte um 11.20 Uhr in Nürnberg einschweben. Doch beim Zwischenstopp in Frankfurt wurde dem bisher für Ingolstadt stürmenden Bruder von Tiger-Dauerbrenner Greg dann mitgeteilt, dass auf dem Luftweg gar nichts mehr geht. Der 28-jährige Kanadier stieg auf die Schiene um. Und wurde am Nürnberger Hauptbahnhof von Schmid aufgelesen. Nach langem Suchen. Denn: „Ich hab’ nach einem jungen Mann mit großem Gepäck Ausschau gehalten, ich konnte ja nicht wissen, dass Brad wie ein Student auf der Treppe hockt.“
Jarretts Odyssee: 25 Stunden auf Achse
Mehr Glück hatte Frederic Cassivi. Der neue Tigers-Keeper schwebte via München in der Noris ein – und zwar pünktlich um 12.45 Uhr. Der 1,95-Meter- und 100-Kilo-Hüne konnte gestern sogar schon seinen neuen Dienstwagen, einen weißen Subaru vom neuen Autopartner Trautner, in Empfang nehmen. Mit dem Flieger aus Frankfurt, aber mit kräftiger Verspätung schaffte schließlich Verteidiger Cole Jarrett doch noch die Punktlandung in Nürnberg. Nach 25 Stunden auf Achse und mit Untergepäck.
Zwei Koffer und Taschen hatten sich unterwegs in Luft aufgelöst. Mit an Bord: Tigers-Stürmer Scott King, seine hochschwangere Ehefrau Cathrine (Schmid: „Da gibt’s bald was zu feiern“) und Söhnchen Cole. Allesamt wurden unverzüglich von Schmid ins neue Heim Chauffiert. Zum Ausschlafen, denn heute um 9.30 Uhr ist Treffpunkt in der Arena. U. a. steht Einkleiden auf dem Programm. Die Dienstkleidung der Noris-Cracks kommt für die nächsten drei Jahre von Jako. Heute geht’s weiter mit dem Eintrudeln der Tiger – und mit dem Streik auch. GS