Intendanten-Wahl: Initiative für Frau an BR-Spitze

Der Bayerische Rundfunk steht vor einer Zäsur: Anfang nächsten Jahres steht ein Wechsel an der Spitze an. Wer soll Intendant Ulrich Wilhelm nachfolgen? Eine Gruppe der Belegschaft hat da klare Vorstellungen.
dpa |
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Das Logo vom Bayerischen Rundfunk (BR) und der ARD sind am Funkhaus zu sehen. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild
dpa Das Logo vom Bayerischen Rundfunk (BR) und der ARD sind am Funkhaus zu sehen. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Für die anstehende Intendanten-Wahl beim Bayerischen Rundfunk (BR) hat die Kandidatensuche begonnen. Am Zug ist jetzt der Rundfunkrat. Die 50 Mitglieder des Gremiums wählen den Senderchef und nur sie können auch Vorschläge machen. Die Nachfolge von Intendant Ulrich Wilhelm steht zum Februar nächsten Jahres an.

Mitarbeiterinnen des Senders haben sich für eine Frau an der Spitze ausgesprochen. Bisher gab es beim BR nur Männer auf dieser Position. "Es wird Zeit für eine Intendantin!", heißt es in einem am Donnerstag an den Rundfunkrat überreichten offenen Brief. Aktuell stehen bei den neun ARD-Landesanstalten in drei Häusern Frauen an der Spitze.

"Eine solche Entscheidung fördert langfristig das Ansehen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks", betont das BR-Frauennetzwerk "Female for Future" in dem Schreiben. Das Bündnis bezeichnet sich als lockeren Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen aus allen Teilen des BR. Angaben zur Zahl der Mitglieder machte das Netzwerk nicht.

Intendant Wilhelm tritt nach zehn Jahren nicht mehr für eine dritte Amtsperiode an. Ende Januar nächsten Jahres läuft sein Vertrag bei dem öffentlich-rechtlichen Sender aus. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen", sagte Wilhelm im Rundfunkrat zu seinem Entschluss. Er habe vor allem ein lähmendes, "sich hinziehendes Abschiedsszenario" bei einer dritten Amtszeit vermeiden wollen.

Die Wahl wird zur Herbstsitzung des Gremiums am 22. Oktober erwartet. Sollte es viele Bewerber geben, könnte auch ein späterer Wahltermin nötig werden, sagte der Rundfunkrats-Vorsitzende Lorenz Wolf.

Eine öffentliche Ausschreibung gibt es nicht. Der Vorsitzende fordert die Rundfunkräte schriftlich zu Kandidatenvorschlägen auf und muss dafür mindestens sechs Wochen Zeit geben. Wolf kündigte das Schreiben für Anfang nächster Woche an, die Abgabefrist werde etwas verlängert bis Mitte September.

Ihm selbst seien schon Namen in zweistelliger Zahl zugerufen worden, sagte Wolf in der Sitzung. Zugelassen seien aber nur Vorschläge der Rundfunkräte - und die Kandidaten müssten auch bereit sein. In der Vergangenheit standen bei der Intendanten-Wahl zumeist nur ein oder zwei Bewerber zur Abstimmung.

Die Kandidaten können sowohl aus dem BR kommen als auch von außen. In der zweiten BR-Führungsebene mit fünf Direktionen unmittelbar unter dem Intendanten gibt es vier Männer und eine Frau in der Leitung.

Der Rundfunkrat setzt sich aus politischen, weltanschaulichen und gesellschaftlichen Gruppen zusammen. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie kam das Gremium am Donnerstag wieder persönlich zusammen und nicht per Videoschalte. Wegen der Abstandsregeln traf es sich im ausreichend großen Bayerischen Landtag und nicht beim BR.

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