Intendant Lilienthal freut sich auf letzte Spielzeit
München - Nach dem Wirbel um seine Intendanz an den Münchner Kammerspielen hat Matthias Lilienthal mit der Stadt seinen Frieden gemacht. "Lust hier zu arbeiten, hatte ich immer, aber manchmal war es auch so, dass wir mehr Liebe gegeben haben, als wir zurückgekriegt haben", sagte der 59-Jährige am Donnerstag bei der Vorstellung seiner letzten Spielzeit in München. Das habe sich mittlerweile geändert. "Wir Freude uns auf die letzte Spielzeit."
Nach Ansicht seiner Kritiker hatte Lilienthal das klassische Sprechtheater vernachlässigt und stattdessen zu viel Diskurs und Experimentelles auf die Bühne gebracht. Auch ein Rückgang der Zuschauerzahlen wurde beklagt. Mittlerweile liege die Auslastung bei knapp 65 Prozent, erklärte der Intendant. "Das geht millimeterweit höher." Im Sommer 2020 verlässt er die Stadt und geht erst mal nach Beirut, um dort ein Festival zu organisieren. Seine Nachfolgerin wird die Dramaturgin Barbara Mundel.
Bis dahin hat sich Lilienthal viel vorgenommen. Thomas Schmauser vom Residenztheater holt er zurück ins Ensemble. Verena Regensburger bringt für "These Teens will save the Future" Jugendliche auf die Bühne, die sich etwa für den Klimaschutz engagieren. Und Damian Rebgetz plant ein Projekt rund um das letzte Konzert der US-Band Nirvana 1994 in München, kurz vor dem Tod ihres Sängers Kurt Cobain. Verabschieden will sich Lilienthal mit einem Mammutprojekt: "Olympia 2666" soll eine 24-stündige Tour durch München werden und mit einem Frühstück enden. "Wir werden sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Zuschauer bis zum letzten Tag nerven", scherzte Lilienthal.
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