Infineon hält sich in Gewinnzone: Aussichten eingetrübt
Neubiberg - Der Chiphersteller Infineon leidet zwar unter der Corona-Krise, hält sich aber deutlich in der Gewinnzone. Im zweiten Geschäftsquartal von Januar bis März erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 178 Millionen Euro - ein Rückgang von 15 Prozent zum Vorjahresquartal, wie Infineon am späten Montagabend mitteilte. Der Umsatz blieb stabil.
Der Ausblick für das zweite Geschäftshalbjahr habe sich "deutlich eingetrübt", sagte Konzernchef Reinhard Ploss. Infineon sei "nicht immun gegen den massiven Rückgang der Weltwirtschaft". Er betonte aber auch: "Unser Unternehmen ist krisenerprobt. Trotz aller Schwierigkeiten, etwa bei Lieferketten und in der Fertigung, konnten wir unseren Betrieb in den vergangenen Wochen weitgehend aufrechterhalten. Zudem haben wir frühzeitig Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet."
Nachdem das Infineon im März seine Jahresprognose zurückgezogen hatte, gab es nun einen neuen Ausblick. Dieser enthält erstmals das US-Unternehmen Cypress, dessen Kauf für 9 Milliarden Euro im April genehmigt worden war. Ploss rechnet vor allem im Geschäft mit der Automobilindustrie mit starken Umsatzrückgängen. In diesem Bereich hatten sich auch im vergangenen Quartal schon Bremsspuren gezeigt.
Mit Cypress zusammen rechnet Infineon nun mit einem Umsatz von rund 8,4 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr, ohne wären es rund 7,6 Milliarden. Letzteres ist deutlich weniger als die alte Prognose, die - ohne Cypress - bei 7,9 bis 8,4 Milliarden Euro lag. Auch beim Ergebnis bleibt der neue Ausblick hinter dem alten zurück.
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