Industrie-Chef warnt: Klimapolitik zu Lasten der Wirtschaft
München (dpa/lby) - Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, hat vor einer Klimaschutzpolitik zu Lasten der Wirtschaftskraft in Deutschland gewarnt. "Es hilft nicht nur, wenn wir uns ums Klima kümmern, wir müssen auch Versorgungssicherheit und Preisstabilität garantieren", sagte Kempf am Montag vor seinem Besuch bei der CSU-Vorstandssitzung in München. Energie- und Klimapolitik müssten zusammen gesehen und umgesetzt werden.
Mit Blick auf die Streitereien im Bund zu Steuersenkungen und zur Rentenreform mahnte Kempf vor einer zu großen Umverteilung. Das mache jetzt keinen Sinn. "Wir sollten uns jetzt endlich mal wieder aufs Erwirtschaften konzentrieren", betonte er. Es müsse auch denen Respekt entgegengebracht werden, die arbeiteten.
Die CSU-Spitze will am Vormittag mit Kempf über die allgemeine Lage der Branche, die Energieversorgung und die Digitalisierung in Deutschland sprechen. Auch CSU-Chef Markus Söder hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt skeptisch über den bis spätestens 2038 geplanten Kohleausstieg geäußert. Deutschland sei das einzige Land, das gleichzeitig aus der Kernkraft und aus der Kohle aussteige und dafür derzeit keinen ernsthaften Ersatz bieten könne.
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