In Fürth sinken die Müllgebühren

Ab Januar werden neun Prozent weniger verlangt – doch in Nürnberg bleiben die Preise hoch
von  Abendzeitung
Fürther Müllmänner blättern im Jubiläumskalender.
Fürther Müllmänner blättern im Jubiläumskalender. © Berny Meyer

Ab Januar werden neun Prozent weniger verlangt – doch in Nürnberg bleiben die Preise hoch

NÜRNBERG/FÜRTH Schon zum zweiten Mal in Folge senkt die Stadt Fürth ihre Müllgebühren! Ab 1. Januar müssen dort neun Prozent weniger für die Abfuhr des Abfalls bezahlt werden. Ein Vorbild für die Stadt Nürnberg? Nein. Hier bleiben die Müllgebühren unverändert hoch...

Eine 120 Liter-Mülltonne kostete in Fürth bisher 198 Euro im Jahr. Künftig werden es nur noch 180 Euro sein. Wird auch noch der Bioabfall abgefahren, kommen 110,40 Euro für die Biotonne dazu. Das macht 290,40 Euro im Jahr. In Nürnberg ist die Abfuhr des Biomülls im Preis für die Mülltonne enthalten. Deren Leerung kostet 368,16 Euro im Jahr.

Warum sind die Fürther billiger?

„Die Preise werden sich bis zum Jahr 2013 nicht verändern“, sagt Nürnbergs Umweltreferent Peter Pluschke. „Diese langfristig solide Planung hat der Stadtrat erst vor kurzem so abgesegnet.“ Doch warum sind die Fürther billiger? Weil er die Details des Wirtschaftsplans der Fürther Müllabfuhr nicht kennt, kann Pluschke die Unterschiede nicht erklären.

Johann Gerdenitsch, Leiter der Fürther Umweltplanung, macht die Gebührensenkung an drei Punkten fest: Zum einen die hohe Quote (9.000 Tonnen) beim Papier-Recycling. Jede Tonne, die nicht in der Nürnberger Müllverbrennung landet, spart 190 Euro Verbrennungskosten. Zum anderen sparen die Fürther auch bei jeder Tonne Biomüll, die sie kompostieren, im Vergleich zur Verbrennung 120 Euro.

Preise in Nürnberg bis 2013 stabil

Und dann ist das Projekt Müllverschwelungsanlage abgeschlossen. Ende der 1990er Jahre setzten die Fürther auf diese Technologie. Doch die Anlage im Hafen funktionierte nicht – und steht dort nun als Industrie-Ruine. Rund vier Millionen Euro kostete diese Fehlplanung. Jetzt sind die Schulden getilgt. „Dadurch sparen wir über 100.000 Euro im Jahr, die wir nun an die Bürger weitergeben“, so Gerdenitsch.

Nürnbergs Umweltreferent Pluschke geht davon aus, dass die Nürnberger Recycling-Quoten ähnlich hoch sind wie die in Fürth – und damit das Sparpotenzial ausgereizt ist. In der regionalen Konferenz der Umweltreferenten wird er mit den Fürthern zwar über mögliche Sparkonzepte sprechen, die Nürnberg übernehmen kann. „Doch unsere Preise bleiben bis 2013 stabil“, sagt er. Das heißt auch, dass die Gebühren nicht gesenkt werden.

Michael Reiner

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.