In die Donau gesprungen, Rentnerin (79) gerettet

Die Frau ist beim Spazierengehen in Passau gestolpert und in den eiskalten Fluss gestürzt. Ein Student (26) und sein Bekannter ziehen sie heraus.

Passau - Ohne das mutige Eingreifen zweiter Passanten hätte die Frau keine Chance gehabt. Eine 79-jährige Rentnerin stolperte am Nachmittag während eines Spaziergangs am Donaukai in Passau so unglücklich, dass sie über die ungesicherte Ufermauer in den Fluss stürzte.

Sie versuchte, besonnen zu bleiben, brachte sich mit Schwimmbewegungen in Rückenlage, so dass ihr Kopf über Wasser blieb. Passanten, die das sahen, griffen sofort zum Handy, wählten den Notruf. Andere alarmierten die Besatzung eines vor Anker liegenden Donauschiffes.

Der 26-jährige Lehramtsstudent Michael Mesjasz und ein 39-jähriger Lehrer waren gerade dabei, an der Uferstraße einen Kofferraum zu beladen, als sie die Hilfeschreie hörten. „Wir entdeckten, dass jemand im Wasser treibt und schnell abgetrieben wird”, erzählt er. Sie schnappten sich Rettungsringe, rannten flussabwärts – und sprangen mitsamt ihrer Kleidung ins Wasser. „Man denkt da nicht, man schaltet den Kopf einfach aus und handelt”, sagt der junge Lebensretter.

Gemeinsam gelang es den Männern, die Frau ans Ufer zu holen, bevor es aussichtslos gewesen wäre – nach 150 Metern mündet die Donau in Inn und Ilz. Opfer, die dort hinaustrieben, mussten meist ihr Leben lassen. „In der zehn Grad kalten Donau hätte die Frau nach zwanzig Minuten keine Überlebenschance mehr gehabt”, sagt Stadtbrandrat Andreas Dittlmann.

„Sie war nicht in Panik, das hat die Rettung leichter gemacht", erzählt der Student. Als sie ans Ufer kamen, warteten dort schon der Notarztwagen. Der Student lief zum Wärmen schnell nach Hause. Mit Unterkühlung kam die Rentnerin ins Krankenhaus. „Ich wollte sie heute mit einem Blumenstrauß in der Klinik überraschen, aber es war aussichtslos, denn ich kenne ihren Namen nicht”, sagt der bescheidene junge Mann.