In Bayern verdunkelt sich die Sonne

MÜNCHEN - Bayern erwartet am Dienstag ein besonderes Naturereignis. Eine Teil-Sonnenfinsternis verdunkelt den Himmel.
Schon bei Sonnenaufgang kurz nach 8.00 Uhr verdeckt der Mond den rechten Rand der Sonne. Je nach Region erreicht die Finsternis in Bayern zwischen 9.16 Uhr und 9.20 Uhr ihren Höhepunkt. Dann ist von der Sonne nur noch eine dünne nach oben geöffnete Sichel zu sehen. „So eine spektakuläre Sonnenfinsternis ist hier sehr selten“, sagte Hans-Georg Schmidt von der Volkssternwarte München am Montag.
Eine vergleichbare Finsternis erwartet der Experte für Bayern erst wieder in 15 Jahren. Zwar werde es am Dienstagmorgen nicht ganz dunkel, doch der Schatten des Mondes bringe einen dämmerungsähnlichen Zustand. Im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis, bei der der Mond die komplette Sonne verdeckt, liegt bei einer partiellen Finsternis nur ein Teil der Sonne hinter dem Mond. In München wird der Mond 68,8 Prozent der Sonnenfläche verdecken. Bayernweit ist Hof a.d. Saale mit 70 Prozent die Stadt, in der die Sonne am meisten verdeckt sein wird.
Doch die Finsternis ist nicht unbedingt dort am eindrucksvollsten, wo die Sichel am schmalsten ist. Denn gerade auf dem flachen Land kann Frühnebel die Sicht auf die Sonne erschweren. Deshalb riet Schmidt, möglichst in die Berge zu fahren. Zudem sei auch im Südosten Bayerns mit klarem Himmel zu rechnen.
Dass der Nebel die Finsternis nur verschwommen zeigt, habe jedoch auch sein Gutes, da so das Sonnenlicht gefiltert werde. Dennoch sollte niemand ohne eine Sonnenfinsternisbrille direkt in die Sonne blicken, warnte Schmidt. Die spezielle Brille gibt es bei Optikern und den meisten Sternwarten. Von Hilfsmitteln wie Schweißerbrillen riet der Experte ab. „Andere Brillen halten viele gefährliche Strahlen wie etwa UV-Strahlen nicht ab“, erläuterte Schmidt. Auf keinen Fall dürfen Ferngläser auf die Sonne gerichtet werden, da sie die Strahlen auf das Auge bündeln und so die Netzhaut zerstören können.
Die Sonnensichel kann auch ohne Blick in die Sonne sichtbar gemacht werden. Schmidt riet, ein Küchensieb vor einen weißen Hintergrund zu halten. Durch die Löcher des Siebes wird die Sichel der Sonne dann auf die Fläche projiziert – und zwar gleich dutzendfach.dpa