In Bayern schwindet die Zuversicht
Umfrage der Allianz und der Uni Hohenheim im Freistaat: Die Krise macht den Optimismus im Privatleben zunichte – Die Bayern sorgen sich um die Arbeitsplätze und die Rente.
MÜNCHEN Die Krise kommt im Privatleben der Bayern an: Immer mehr Menschen im Freistaat blicken, was ihr Privatleben angeht, mit Sorge auf das kommende Jahr. Das hat die so genannte Zuversichtsstudie der Allianz mit der Uni Hohenheim ergeben. Befragt wurden bundesweit 1500 Menschen nach ihrem Ausblick auf 2010.
Nur 57 Prozent der Bayern beantworten die Frage, ob sie mit Zuversicht den kommenden zwölf Monaten entgegen blicken mit Ja. Das ist ein Minus von sieben Prozentpunkten – der größte Optimismus-Verlust bundesweit. Nur in Baden-Württemberg ist die Zuversicht genau so geschwunden – an der Nordseeküste ist der Optimismus-Pegel deutlich höher (64 %).
Für Deutschland sind fürs Jahr 2010 eine wachsende Zahl von Bayern optimistisch – allerdings auf niedrigem Niveau: Noch nicht einmal jeder vierte (23 Prozent) glaubt, dass es mit Deutschland aufwärts geht. Bundesweit sind es 26 Prozent, in NRW sogar mehr als ein Drittel.
Skepsis macht sich in Bayern breit, wenn es um Freunde und Familie geht – vor allem bei den Männern. Hier glaubt nur noch die Hälfte (53 Prozent), dass ihnen ein gutes Jahr bevorsteht – ein deutlicher Rückgang um 16 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresende 2008. Bayerns Frauen hingegen bleiben optimistisch: 61 Prozent gehen von einem guten neuen Jahr aus, drei Prozentpunkte mehr als Ende 2008.
Der Grund für den Pessimismus: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Bayern sind ungünstig: Eine leicht steigende Arbeitslosigkeit schafft zusammen mit den Gewinneinbrüchen bei BMW und der Insolvenz von Quelle eine beunruhigende Ausgangslage“, sagt Professor Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim. 57 Prozent glauben zwar, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist (minus 1 Prozent, Bundesschnitt 42 Prozent). Aber nur zehn Prozent der Bayern glauben, dass Arbeitsplätze generell sicher sind. Ein Minus von fünf Prozentpunkten. Und nur ein gutes Viertel (27 Prozent) ist zuversichtlich, dass sie im Alter gut versorgt sind – kein Wunder: Lediglich drei Prozent halten die gesetzliche Rentenversicherung für zukunftsfähig.
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