Impfstoffverteilung: Bayern fühlt sich ungerecht behandelt
Söder räumte aber auch ein, dass bei der Verteilung des Impfstoffs auch innerhalb Bayerns Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Vor allem der Impfstoff von Astrazeneca gehe "nicht weg wie warme Semmeln". Es müsse ein System etabliert werden, bei dem die Apotheken, niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte übrig gebliebene Dosen an die Impfzentren melden. Die 100 Impfzentren in Bayern müssten über den September hinaus erhalten bleiben, um das System von Ärzten zu ergänzen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rief die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, sich zum Thema Kreuzimpfungen mit zwei verschiedenen Impfstoffen klarer zu positionieren. Kreuzimpfungen könnten auch die Akzeptanz des Impfstoffs von Astrazeneca verbessern. Zudem seien Kreuzimpfungen unter Umständen für Auffrischungen etwa bei Bewohnern von Seniorenheimen laut Virologen eine denkbare Alternative.
Bayern ist vor allem bei den Erstimpfungen im Vergleich der Bundesländer ins Hintertreffen geraten. Mit knapp 51 Prozent liegt Bayern hier auf dem vorletzten Platz der Erstimpfungen. Mit 35 Prozent bei den vollständigen Impfungen liegt Bayern in dieser Statistik im Mittelfeld.
© dpa-infocom, dpa:210628-99-173056/2
- Themen:
- CSU
- Markus Söder