Immer weniger Kirchenmitglieder in Bayern

Der Rückgang bei den Mitgliedszahlen der Kirchen im Freistaat hält weiter an. Innenminister Herrmann weist auf ihr wichtiges Engagement für die Gesellschaft hin.
von  dpa
Nicht nur die beiden Großkirchen in Bayern verlieren Mitglieder. (Archivbild)
Nicht nur die beiden Großkirchen in Bayern verlieren Mitglieder. (Archivbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Immer weniger Menschen in Bayern sind Mitglied einer Kirche. Waren 2011 noch deutlich mehr als 70 Prozent der Bevölkerung im Freistaat Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche, lag der Anteil 2022 noch bei knapp über 60 Prozent. Dies geht aus Daten des Zensus hervor, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und der Präsident des Landesamts für Statistik, Thomas Gößl, in Fürth vorgestellt haben.

2022 gab es in Bayern 5,8 Millionen Katholiken und 2,1 Millionen Protestanten. Auch die griechisch-orthodoxe, russisch-orthodoxe und rumänisch-orthodoxe Kirche sowie die jüdischen Gemeinden verloren in dem Vergleichszeitraum demnach viele Mitglieder. Wie aus Daten der Kirchen selbst hervorgeht, hält der Rückgang weiter an: 2024 waren demnach noch 5,5 Millionen Menschen in der katholischen Kirche in Bayern und 2,0 Millionen Menschen in der evangelischen Kirche.

"Religiöse Werte für Millionen Menschen von großer Bedeutung"

Minister Herrmann betonte jedoch: "Die individuelle Spiritualität und Religiosität des Menschen kann statistisch nicht abgebildet werden und hängt nicht nur mit der Kirchenzugehörigkeit zusammen." Auch wenn die Bedeutung der Religion in der öffentlichen Wahrnehmung zurückgehen möge, seien die religiösen Werte weiterhin für Millionen Menschen in Bayern von großer Bedeutung.

Als Träger zahlreicher Einrichtungen im sozialen Bereich wie etwa der Caritas oder der Diakonie leisten die beiden Großkirchen laut Herrmann einen unverzichtbaren Beitrag zur Betreuung von Kindern, Senioren und hilfsbedürftigen Menschen im Freistaat. Durch den Rückgang der Kirchensteuer entstehe aber ein finanzieller Engpass, der den Staat zwinge, sich etwa im Bereich der Pflege und Kinderbetreuung noch stärker zu engagieren.

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