Immer weniger Apotheken in Bayern

Schnell Medikamente und Arzneien holen: Das wird in Bayern vor allem auf dem Land immer schwieriger. Weniger Apotheken gab es im Freistaat zuletzt Ende der 70er Jahre.
von   dpa
Ein Apothekenzeichen ist am Eingang einer Apotheke angebracht.
Ein Apothekenzeichen ist am Eingang einer Apotheke angebracht. © Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Die Zahl der Apotheken in Bayern ist auch im ersten Halbjahr 2023 weiter gesunken. Nach Angaben der Landesapothekerkammer wurden von Anfang Januar bis Ende Juni 51 Apotheken im Freistaat geschlossen, vier wurden im gleichen Zeitraum neu eröffnet. Damit waren Ende Juni noch 2835 Apotheken in Bayern in Betrieb - weniger waren es zuletzt 1979. Zunächst hätte das Portal "Apotheke Adhoc" berichtet.

Damit setzt sich nach Angaben der Landesapothekerkammer ein Trend aus dem Vorjahr fort. Im gesamten Jahr 2022 wurden in Bayern 89 Apotheken geschlossen, nur fünf wurden neu eröffnet.

Eine Ursache für den Rückgang ist laut einer Sprecherin der Landesapothekerkammer ein Mangel an Nachwuchs und Fachkräften. "Häufig wird kein Nachfolger gefunden, der die Apotheke übernimmt." Davon seien vor allem ländliche Regionen betroffen. Dass der Nachwuchs fehle, liege vor allem an "überbordender Bürokratie" und daran, dass die Vergütungen zu gering seien.

Mit Schließungen hatten viele Apothekerinnen und Apotheker bundesweit an einem Protesttag im Juni darauf aufmerksam gemacht, dass die Honorare für die Abgabe von Arzneimitteln seit dem Jahr 2013 nicht angepasst wurden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Forderungen nach höheren Vergütungen schon zuvor eine Absage erteilt. Er äußerte Verständnis dafür, dass die Apotheken auf Honorarwünsche und andere Probleme hinwiesen. Mangels zusätzlicher Haushaltsmittel und steigender Beiträge für die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) gebe es die Spielräume dafür im Moment aber leider nicht.

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