Immer weniger Anhänger: Bayern schlägt Reichsbürger zurück

In Bayern gibt es immer weniger Reichsbürger – das geht aus der Halbjahresbilanz des Verfassungsschutzes vor, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag vorgestellt hat.
von  AZ/dpa
Joachim Herrmann
Joachim Herrmann © Lino Mirgeler/dpa

München - Die Zahl der identifizierten Reichsbürger in Bayern ist erstmals zurückgegangen, seit die Szene von den Behörden beobachtet wird.

Mitte des Jahres wurden etwa 3.950 Anhänger gezählt, Ende 2018 waren es noch rund 4.200. Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der am Montag in München die Halbjahresbilanz des Verfassungsschutzes vorstellte, sprach von einer "Trendwende" und einem "Erfolg der bayerischen Linie". Die konsequente Ermittlungsarbeit habe dazu geführt, dass sich einige Personen glaubhaft von der Szene distanziert hätten, heißt es in einer Mitteilung.

Verfahren gegen 345 Personen eingeleitet

So hätten die Sicherheitsbehörden wichtige Informationen zu Personen, Strukturen und regionalen Schwerpunkten der Reichsbürgerbewegung gesammelt. Gegen 345 Anhänger wurden Verfahren eingeleitet, um deren Waffenerlaubnis zu prüfen und gegebenenfalls zu entziehen.

Die Behörden gehen außerdem gegen Falschdokumente vor, die von Aktivisten in Umlauf gebracht werden. Reichsbürger berufen sich in ihrer Ideologie auf den Fortbestand des Deutschen Reiches und stellen die Existenz der Bundesrepublik in Frage, weswegen sie sich den deutschen Gesetzen nicht verpflichtet fühlen.

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