Immer mehr Flüchtlinge in Aufnahmeeinrichtung Zirndorf
Jeden Tag kommen neue Asylbewerber nach Bayern. Die Kommunen sind überfordert. Auch die Aufnahmestation in Zirndorf stößt an ihre Grenzen: 1 300 Menschen leben jetzt hier, Platz ist eigentlich für 650. Ein Zelt und Garagen sollen neue Plätze schaffen.
Zirndorf - Die Lage in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Zirndorf wird immer angespannter. Inzwischen seien etwa 1 300 Menschen dort, sagte gestern der stellvertretende Sprecher der Regierung von Mittelfranken, Michael Münchow. Eigentlich hat die Einrichtung nur eine Kapazität von 650 Plätzen.
Viele Asylbewerber sind in Busgaragen, der Kapelle, in der Cafeteria und dem Speisesaal untergebracht. Am Montag sei zusätzlich ein Zelt aufgebaut worden, in das nun Stockbetten gestellt werden. Allein seit dem Vortag seien insgesamt 220 neue Flüchtlinge nach Zirndorf gekommen.
Die Regierung von Mittelfranken geht davon aus, dass die schwierige Lage anhält. „Wir rechnen weiter mit hohen Neuzugängen von mehr als 100 Menschen pro Tag“, sagte Münchow. Man versuche, die Asylbewerber so schnell es geht, in die Regierungsbezirke weiterzuleiten oder auch in andere Bundesländer. Alle neuen Asylbewerber in Bayern werden derzeit in die Aufnahmestelle in Zirndorf im Landkreis Fürth gebracht. Die Bayernkaserne, das Münchner Flüchtlingsheim, nimmt keine weiteren Menschen auf, nachdem dort derzeit mehrere Bewohner an Masern erkrankt sind (AZ berichtete).
Auch der Zustrom an Flüchtlingen über die deutsch-österreichische Grenze hält an. Gestern hat die Bundespolizei erneut etwa 60 Flüchtlinge aufgegriffen. Die Asylbewerber seien am frühen Nachmittag in einem aus Italien kommenden Fernzug entdeckt worden, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei.
Die überwiegend aus Eritrea und Syrien stammenden Flüchtlinge wurden zunächst in eine Turnhalle gebracht, von wo aus sie nach Untersuchungen auch nach Zirndorf weitergeleitet werden sollten. Wie lange dort der Platz noch reicht, ist fraglich.