Im Wochenend-Haus: Explosion zerfetzt Bein
In einem Wochenendhaus in Altdorf wird ein Nürnberger (45) beim Hantieren mit gefährlichem Pulver schwer verletzt - erst vor zwei Jahren starb sein Vater bei einem Unfall mit einer Waffe
ALTDORF/NÜRNBERG - Das Wochenendhaus liegt einsam am Waldrand des 15000-Einwohner-Städtchens Altdorf südöstlich von Nürnberg. Wiesen und sanfte Hügel prägen die idyllische Landschaft. Das nächste Gebäude ist etwa 200 Meter von dem Ferienhaus entfernt. Am Mittwochnachmittag zerreißt eine gewaltige Explosion die Stille, sie ist kilometerweit zu hören.
„Markerschütternd war das, furchtbar”, erzählt ein Anwohner. Die Nachbarn laufen erschrocken zu dem Haus. Als sie ankommen, stockt ihnen der Atem: Der Nürnberger Alex B. (45) liegt blutüberströmt neben seinem Mazda am Boden, sein Fuß ist bis zur Wade zerschmettert. Die Helfer ahnen nicht, dass sie sich selbst in tödliche Gefahr bringen. Denn am Boden ist noch hochexplosives weißes Pulver verstreut. Sie alarmieren die Rettungskräfte. Wenig später rücken knapp 100 Feuerwehrmänner, Sanitäter, Polizisten und Notärzte an, außerdem Sprengstoff-Experten des Landeskriminalamtes.
Der schwer verletzte Alex B. wird mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Inzwischen ist er außer Lebensgefahr. Doch bislang konnte er noch nicht befragt werden, wie genau es zu der Explosion kam und woher das hochexplosive Pulver stammt. Nach AZ-Informationen handelt es sich bei dem Pulver um selbst hergestellten Sprengstoff, ähnlich der Substanz, die auch die Sauerland-Gruppe für einen Terror-Anschlag verwenden wollte.
Alex B. ist polizeilich bislang noch nicht aufgefallen. Allerdings war offenbar schon sein Vater ein Waffennarr. Im Ort wird erzählt, dass er sich beim Hantieren mit Sprengstoff einen Unterarm abriss. Vor zwei Jahren schließlich löste sich ein Schuss, als der Vater eine Waffe reinigte. Er starb. Beide Unfälle geschahen in Nürnberg.
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