Im Wahlkampf auf Kuschel-Tour

Weinrote Schals, Wahlkampf-Auftakt und kaltes Wetter passen prima zusammen – jedenfalls bei OB Ulrich Maly und der SPD.
NÜRNBERG Der Rathaus-Chef persönlich verteilte am Donnerstag auf dem Aufseßplatz mit SPD-Stadtratsmitgliedern die kuscheligen Werbe-Wärmer. Darauf zu sehen: Malys Motto „Mehr Miteinander“.
Für die vom amtierenden OB angestrebte „solidarische Stadtgemeinschaft“ ein naheliegendes Symbol. Denn von dieser sollen sich die Menschen – im übertragenen Sinne – wärmen lassen.
Bei so viel Kälte draußen (Temperaturen um die zwei Grad) gingen die Schals weg wie warme Semmeln. Programmatisch waren nicht nur die „Solidaritäts“-Halswärmer. Schon der Auftrittsort Aufseßplatz sprach Bände: Im Zentrum des so genannten „Problemstadtteils“ Südstadt mit hoher Arbeitslosen- und Migrantenquote bekam Malys Wahlkampfslogan „Allen eine Chance geben“ besonderes Gewicht. Denn nicht wenige Schal-Abstauber nutzten die Gelegenheit, um mit dem Rathaus-Chef auf Tuchfühlung zu gehen und zu plauschen. Die Themen reichten von Problemen bei der Parkplatzsuche bis hin zu einem Mangel an Spielplätzen.
Maly hörte zu und dürfte sich gerade bei letzterer Beschwerde gefreut haben: Stehen doch die Slogans „Chancen für alle Kinder und Familien!“ sowie „Stadtteile zum Wohlfühlen!“ groß auf den SPD-Plakaten. Nur mit der Kürze des Schals hatte der Rathauschef zu kämpfen. Beim dem erfolglosen Versuch einen Knoten zu machen witzelte er: „Da haben die Sozis wieder gespart“. mm