Illegales Forum: BKA und Bundesländer ermitteln gegen Cyber-Kriminalität
München/Bamberg - Deutschlandweiter Schlag gegen Internet-Kriminelle: Im Rahmen bundesweiter Ermittlungen wurden am Dienstagabend in Bayern 29 Wohnungen durchsucht. Im Visier der Ermittler steht das inzwischen abgeschaltete illegale Internet-Forum "crimenetwork.biz".
Die Ermittler gehen gegen führende Mitglieder jener Untergrund-Seite vor. In ganz Deutschland wurden von rund tausend Beamten mehr als 120 Wohnungen und Geschäftsräume inspiziert, wie das Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Freistaat waren 300 Polizisten in Oberbayern, Ober- und Mittelfranken, Niederbayern und der Oberpfalz am Einsatz beteiligt.
Forum für Straftaten
Den Beschuldigten werden mehrere Delikte vorgeworfen: Betrug, Datenhehlerei, Geldwäsche, illegaler Handel mit Drogen, Medikamenten und Waffen. Die Beamten stellten Computer, Mobiltelefone, Spielekonsolen, Festplatten sowie Betäubungsmittel und Hieb-, Stich- und Schusswaffen sicher. In den Wohnungen fanden die Polizisten aber auch zahleiche Gold- und Silbermünzen und Magnetstreifenkarten.
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Das Internetforum "crimenetwork.biz" diente dem Handel mit illegalen Waren und Dienstleistungen. Darüber hinaus stellte es für die Mitglieder eine Community dar, um Straftaten über das Internet zu verabreden und Hilfe bei Straftaten zu geben. Den Administratoren der Seite wird nun vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben.
Im Zuge der Ermittlungen ergibt sich ein Novum: Zum ersten Mal überhaupt arbeiten Cyberspezialisten verschiedener Bundesländer und des Bundeskriminalamts in einer Ermittlungsgruppe zusammen. Sie haben den Angaben des BKA zufolge eine Million Postings und private Nachrichten von über 260 Nutzern des Forums ausgewertet und 153 Forum-Mitglieder identifiziert. Elf Mitgliedern wird eine Führungsrolle zugesprochen. Auch mehrere Staatsanwaltschaften wären beteiligt.
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