Ihr bizarrer Auftritt vor Gericht
NÜRNBERG Sie lachte für die Kameras, flirtete mit der Presse. Im Grunde fehlte nur noch der rote Teppich, als Tatjana Gsell am Donnerstag – massiv geschminkt und aufgemotzt vor dem Landgericht Nürnberg erschien. Die 39-Jährige war sichtlich in ihrem Element, machte auf extrem gut gelaunt bei diesem Termin, der nicht unbedingt angenehm für sie gewesen sein muss.
Denn die abgestürzte Millionärs-Witwe musste als Zeugin im Pleite-Verfahren um ihre Firma „Tatjana Gsell Holding” aussagen. Angeklagt: ihr adeliger Ex-Lover Prinz Ferfried von Hohenzollern (67), ehemaliger Geschäftsführer der Holding, der im Gegensatz zur Gsell Einspruch gegen einen Strafbefehl über 8400 Euro eingelegt hatte.
Das einst so schillernde Promi-Paar ist seit Jahren getrennt und hat kaum mehr Kontakt. Vor Gericht aber bemühte man sich, vertraute Zweisamkeit zu demonstrieren: „Ich bin hier, um meine alte Liebe zu unterstützen”, ließ die Gsell den Journalisten-Tross wissen, der sie ins Gebäude begleitet hatte wie einen Filmstar.
„Ich habe die Vorladung nicht bekommen”, hauchte sie
Für Prinz Ferfried interessierte sich zunächst niemand mehr. Während er allein vor dem Richterstuhl Platz nahm, hielt seine Ex in geziert-würdevoller Haltung auf der Zeugenbank Hof und plauderte aus dem Nähkästchen.
Nein, die Rückkehr nach Nürnberg, wo sie einst im Zusammenhang mit dem Tod ihres Gatten, des Schönheits-Chirurgen Franz Gsell, in U-Haft saß, sei ihr nicht unangenehm. „Mir geht’s super, sieht man das nicht?”, fragte sie kokett. In ihrem Edel-Outfit aus Pelz-Jacket, Leder-Satin-Hose und Plateau-Stiefeln machte sie tatsächlich einen aufgeräumten Eindruck.
Warum sie letztes Mal nicht vor Gericht erschien? „Ich habe die Vorladung nicht bekommen”, hauchte sie, mit den Wimpern klimpernd.
Nach nur einer halben Stunde war der bizarre Gsell-Auftritt dann zu Ende. Richterin Claudia Degenhart sprach den Prinzen frei, nachdem Tatjana bestätigt hatte, dass Ferfried nach dem Beziehungs-Aus auch mit der gemeinsamen Firma nichts mehr zu tun hatte.
Das Ex-Pärchen posierte nochmal für die Kameras, dann wünschte Foffi Tatjana eine gute Fahrt, ehe sie in einem weißen Sport-Audi davonbrauste...
M. Pfefferer
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