IG Metall vor Tarifrunde: Kein Grund zu Zurückhaltung
München (dpa/lby) - Im Vorfeld der Tarifverhandlungen in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bringen sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in Stellung. Die IG Metall erklärte am Donnerstag, es gebe "keinen Grund für eine Lohnzurückhaltung" sondern vielmehr Verteilungsspielräume. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) plädierte dagegen mit Blick auf die voraussichtlich Mitte März beginnende Tarifrunde der Branche explizit für Zurückhaltung.
"Die Lohnerhöhungen der vergangenen Jahre sind dem Produktionsfortschritt enteilt und haben unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit stark zugesetzt", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Wir müssen wieder zu einer produktivitätsorientierten Lohnpolitik zurückzukehren und zugleich mehr betriebliche Flexibilität ermöglichen." Die bayerische Metall- und Elektroindustrie befindet sich nach eigenen Aussagen in der Rezession. Im Dezember prognostizierte sie den Verlust von 10 000 Arbeitsplätzen im Jahr 2020.
IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn sagte dagegen, man befinde sich zwar aktuell "in einer konjunkturellen Delle", doch schon für 2020 deuteten die Prognosen wieder auf mehr Wachstum und Produktionssteigerungen. "Die Unternehmen erwirtschaften mit ihren Beschäftigten weiterhin gute Renditen. Es gibt also keinen Grund für eine Lohnzurückhaltung". Eine konkrete Forderung nannte die IG Metall Bayern noch nicht. Diese wird im Verlauf des Februars erwartet. Der Tarifvertrag läuft noch bis Ende März.
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