IG Metall: Knapp 200 MAN-Jobs auch in Berlin bedroht
Augsburg - In Berlin stehen Gewerkschaftsangaben zufolge die Stellen von rund 200 von aktuell knapp 430 Beschäftigten des Großmotorenherstellers MAN Energy Solutions vor dem Aus. "Der Vorstand will unsere Verdichter- und Getriebemontage verlagern sowie Vertriebs- und Projektmanagement und Teile des Engineerings", teilte der Berliner Betriebsratsvorsitzende, René Marx, am Mittwoch mit. Zuvor hatte die VW-Tochter mit Sitz in Augsburg mitgeteilt, dass sie fast 4000 ihrer weltweit etwa 14 000 Arbeitsplätze abbauen will. Allein in Deutschland sollen rund 3000 Mitarbeiter gehen, teilte das Augsburger Unternehmen am Mittwoch mit. Im Ausland sind 950 Beschäftigte betroffen.
Das Unternehmen begründete dies hauptsächlich mit der Corona-Pandemie. Es erwartet auch in den kommenden Jahren stagnierende Umsätze und will die Kosten deswegen um 450 Millionen Euro senken. Das Unternehmen hat mehr als 120 Standorte weltweit. "Das geht gar nicht", teilte Marx mit Blick auf den Hauptstadtstandort weiter mit. "Wir sind in Berlin stark, weil wir Montage und Engineering am Standort haben und das muss so bleiben." Kosten über einen massiven Stellenabbau zu sparen, sei "vollkommen inakzeptabel".
MAN Energy Solutions ist Teil des Volkswagen-Konzerns, soll allerdings verkauft werden. Die Augsburger Tochter hieß früher Diesel & Turbo und steht besonders für die Produktion von großen Motoren für Fracht- oder Kreuzfahrtschiffe. "Wichtige Geschäftsfelder des Unternehmens wie das Kreuzfahrtgeschäft sind unmittelbar von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen, und wir rechnen erst 2023 mit einer Erholung auf das Vorkrisenniveau", sagte Vorstandschef Uwe Lauber am Mittwoch.
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